Wir waren gestern bei Ikea. Mal wieder an einem Samstag – irgendwie passt das ja immer. Als Dresdner hätte man ja nicht auch fünf andere Tage, um shoppen zu gehen. Also vielleicht war es ja der Tatsache geschuldet, dass die Ikea-Mitarbeiterin schon einen langen stressigen Arbeitstag hatte, dann sollte sie sich doch aber lieber ihren Tagträumen hingeben (oder was auch immer) und mich nicht anmotzen. Was war passiert:
Eigentlich brauchten wir ja nichts. Naja, fast nichts. Ein paar Bilderrahmen, Kerzen und Pflanzen – was man immer mitnimmt – und natürlich Weihnachtsdekogerassel. Etwas Nützliches wird auch noch in den Tüten gewesen sein. Schließlich kommen wir an den Kassen an, müde, gereizt und hungrig (daher auch gereizt). Ich kaufe schon immer gern an den Expresskassen ein. Wer das nicht kennt: das sind Kassen, an denen man selber scannen muss und schließend bargeldlos bezahlt. Zu jeweils vier dieser Kassen bekommt man dann eine/n mehr oder weniger eifrige/n Ikea-MitarbeiterIn, die einem über die Schulter schaut und auch bei Fragen helfend zur Seite steht. So weit, so gut. Meine Freundin macht mich noch darauf aufmerksam, dass wir ja mehr als 15 Artikel haben und dass das ja die Grenze für diese Kassen sei. Aha, das ist mir noch nie zuvor aufgefallen, ich habe schon sehr oft weitaus mehr als diese 15 Stück auf diese Art bezahlt. Und da eine Expresskasse frei und die Schlangen der Normalokassen zu lang war, sind wir auch schnell an den Schalter und ich habe angefangen alle Artikel zu scannen und sie ihr zum Einräumen in unsere Tüten zu reichen. Hätten wir uns in der Hälfte der Artikel abgewechselt und zwischendurch die Prozedur mit einer Zahlung unterbrochen, wäre alles tipitopi gewesen. Aber nein, ich habe es gewagt mehr als 15 Mal den Scanner piepen zu lassen.
If (@AnzahlArtikel > 15) Then { @Aktion = @Furie; } EndIf
Und da die überaus pflichtbewusste Ikea-Mitarbeiterin lieber die Anzahl unserer Artikel – statt Schafe – zählte, kam sie auch schon bei Artikel 16 zu uns geeilt und erinnerte überaus besserwisserisch freundlich daran, dass diese Kassen nur für Kunden mit bis zu 15 Artikeln gedacht seien. Wir sollten das beim nächsten Einkauf bitte beachten. *nänänänänäää* *blablabla* Objektiv und im Nachhinein betrachtet war ich dann nicht wirklich nett ihr gegenüber. Pampig träfe es vielleicht ganz gut. Dass meine Freundin anschließend noch bei ihr um Verzeihung gebeten hat und ihr diese gönnerhaft gewehrt wurde, hat meine Laune nicht grad besser gemacht. ಠ_ಠ
Self-Checkout mit Klotz am Bein
Trotz des Hinweisschildes sah ich mich absolut im Recht: Wozu diese Begrenzung? Wenn man mehr 15 Artikel hat, muss man also seinen ganzen Mist Einkauf auf die 1 Meter kurzen Kassenbänder quetschen und immer weiter nachlegen, während vorn die Kassiererin die ersten Artikel schon gescannt hat und diese sich zu einem Turm stapeln? Schon klar, sie wollen verhindern, dass man bei 30 Artikeln vielleicht einen nicht scannt – unbeabsichtigt natürlich. Das kann ja passieren und ist mir auch schon mal passiert, aber dafür gibt es ja das abgerichtete Personal, das aufpasst. Und wenn es doch passiert: selbst Schuld! Wieso wurden denn die Hälfte der Kassen in diese Expresskassen umgebaut? Um Personal – also Geld – zu sparen. Da sollte man einen gewissen Schwund einrechnen. Ich soll also lieber warten, mir mein Einkaufserlebnis ruinieren lassen, statt selber fix meine Artikel zu bezahlen. Wo ist dieses „Der Kunde ist König.“ hin? Bei Ikea sind wir ja alle per Du und Kumpel, auf Augenhöhe. Da ist der Kunde (König) genau so ein Trottel (Bauer) wie der Mitarbeiter.
Das Duzen, die Espresskassen sowie die gelben Shirt-Träger/-innen, die teilweise nur noch auf Speed arbeitsfähig zu sein scheinen, sind doch einfach nur Teil der Dressur.
Reingehen, sich in diesem Labyrinth verlieren und ausgeliefert zu fühlen und spätestens in der SB-Halle das Gefühl haben, diese Pein muss sich gelohnt haben. Also flugs eine ikea-Tasche geschnappt (warum darf man die eignentlich nicht mitnehmen?) und voll gemacht. Geld da gelassen und den ikea-Chef noch etwas reicher gemacht.
Du als Kunde hast einfach nur Dein sauer verdientes Brot dahin zu tragen und ansonsten keine Ansprüche zu stellen.
Dass Du dann die Impertinenz geradezu vor Dir herträgst und schlechte Laune zelebrierst, ist für die Regalschubsen von ikea genauso unverfroren wie Deine Ablehnung der Kundendressur, indem Du versuchst, das System zu bescheißen.
Habe Ähnliches vor Jahren bei Kaufland beobachtet. Da gab es diese Schnellkassen (max. 5 Artikel) und es kam schon mal vor, dass jemand mit mehr Artikeln das Band mit Schlange dahinter leerräumen durfte und zu einer »richtigen« Kasse umziehen musste.
Gibt ja auch schon Supermärkte, wo man an solche SB-Kassen gezwungen wird. Okay, ein »Guten Tag« oder »Hallo« an der Kasse scheint ja auch nicht mehr üblich zu sein. Das »Vielen Dank« von Seiten der Person, die gerade einen Teil ihres Monatsgehalts in die Kasse geschmissen hat, auch nicht mehr. Aber wer weiß, wieviel ihrer Arbeitszeit nicht mal auf der Stundenabrechnung erscheinen (Früh am Morgen Regale füllen und abends bis in die Puppen sauber machen).
Deine Auflehnung war richtig, finde ich. Über den Grad der Unfreundlichkeit kann man sicherlich streiten, ich war ja nicht dabei.
Die gelben Beutel darf man nicht mitnehmen, die blauen kosten einen Euro (bei dieser Qualität mehr als gerechtfertigt). Man wird also gezwungen/angehalten, seinen gelben Beutel zu entleeren, um alles in den blauen zu stopfen. Dazwischen einmal abscannen bitte. Finde ich in Ordnung.Sonst wäre der Anteil der in den gelben Beuteln „vergessenen“ Artikel sicherlich höher.
Okay, das macht Sinn mit Gelb und Blau. Das von Dir Erlebte wird wohl der Preis dafür sein, wenn man nicht zu solch Alternativen wie »Roller« und Co. gehen möchte. Mag ja die ikea-Sachen auch. Aber lieber online, wenn es geht.
Von gestressten/genervten Personal kann man überall angepflaumt werden. Ich gehe sehr gern bei Ikea bummeln und nehme so auch bedeutend mehr mit, als ich anfangs beabsichtigt habe und online geklickt hätte.
Mein Senf: Ja, an der Samstags-Wahl sind wir selbst „schuld“, alles andere ist Ansichtssache :)
Hallo habe da mal eine Frage sind das nicht 20 teile bei der expresskassen
Hallo Herr Kruse – ich war die Woche erst wieder bei unserem IKEA in Dresden: da sind es 15. Das mag ja von Filiale zu Filiale unterschiedlich sein – glaub ich allerdings nicht.