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Alles aus der Kategorie: "Mein Senf dazu …"

Schnittmuster Mund-Nasen-Maske

Veröffentlicht am 07. April 2020 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags:

Kulturzentrum Scheune: Sax Royal – Lesebühne

Veröffentlicht am 12. Februar 2015 | in der Kategorie Foursquare, Instagram, Mein Senf dazu ... | Tags: , , , , , ,

Es war mein erster Besuch der Sax Royal Lesebühne und es wird sicherlich auch nicht mein letzter gewesen sein. Und doch fing alles aus meiner Sicht recht holprig an:

Michael Bittner und Max Rademann eröffneten ala Stand-up-Comedy, wie ich es aus vielen Podcasts kenne, den Abend. So weit so gut. Dann jedoch startete Roman Israel mit dem ersten Beitrag und gab eine Geschichte zum besten, die den Saal zum Johlen und Gröhlen brachte. Ich verzog jedoch etwas schief die Mundwinkel, denn er erzählte von einem ersten Date mit einer veganen Feministin – mit allen Vorurteilen zugespitzt, die man sich nur denken kann. Alles lief darauf hinaus, dass dieses Lebensmodell lächerlich sei: natürlich waren es gestalterische Mittel, dass die Frau so streng den Veganismus lebte, dass sie beispielsweise meinte, Kühe würden bei der Ankündigung gemolken zu werden anfangen zu weinen und vielleicht wollte er auch wirklich nur dem typischen Neustadtpublikum den Spiegel vorhalten.

Bis dahin schmunzelte ich doch das eine oder andere Mal, wenn wieder ein erneutes Vorurteil aufgetan wurde. Als sich er (der Erzähler) dann jedoch stark wunderte, warum sich eine Frau, die er beim Aktzeichnen kennengelernt habe, welche Lederstiefel (wohl Kunstleder) und einen Rock trug und sich generell hübsch anzog, auf keinen Fall auf ihren Körper reduziert sehen mochte, setzte es bei mir aus. #Aufschrei ist wohl schon wieder zu lange her und #Gamergate in Dresden noch nicht angekommen? Da stehen fünf Männer auf/vor der Bühne und der erste verkündet scheinbar vollkommen unreflektiert, dass es ja nur einen Grund für Frauen gäbe, sich hübsch zu machen: die Männer. Und so wurde sich also über Feminismus lustig gemacht und ich hatte das Gefühl ich war der einzige im Saal, der mit dem Kopf schüttelte. Ich habe wohl keinen einen anderen Humor?

Die anderen Beiträge waren dann aber weitaus glatter und unterhaltsamer und retteten den Abend doch noch. Auf die erste Geschichte hätte ich aber gut und gern verzichten können.

via Foursquare

Beate Zschäpe hört U2

Veröffentlicht am 12. November 2014 | in der Kategorie Mein Senf dazu ..., Netzfundstück | Tags: , ,

In Dresden trotten montags „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) durch die Innenstadt – getrieben von innerer Angst und Dummheit. In Köln randalieren gewaltbereite Fußballfans – oder Hooligans? – oder doch einfach Nazis? In Erfurt demonstrieren CDU-Mitglieder mit Fackeln Seit an Seit mit NPD und AfD gegen ein demokratisch gewältes Parlament.

Es ist Herbst. Alles wird grau – graubraun. Und Beate Zschäpe hört U2:


Direktlink

Ihr habt es so (nicht) gewählt

Veröffentlicht am 01. September 2014 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , , , , ,

Ich habe schon eine ganze Weile hier nichts mehr reingeschrieben. Nicht dass ich viel zu tun hatte – da wäre schon Zeit gewesen. Ich habe das Fahrrad wieder etwas mehr in den Mittelpunkt meines Lebens gerückt und war auch in der Küche fleißig. Vielleicht werde ich in Zukunft darüber auch noch ein paar Zeilen verlieren.

WahlergebnisWahlergebnis auf wahl.tagesschau.de

Heute soll es aber über meine Enttäuschung gehen. Wie nach jeder Wahl bin ich auch gestern in ein Loch gefallen. Man lebt so gut in seiner Filterblase. Natürlich schlagen dort auch täglich absurde Dämlichkeiten der Regierungen auf (zuletzt Digitale Agenda). Man kann sich dann etwas zynisch darüber lustig machen und fühlt sich da nicht allein. Doch gestern wurde ich aus dieser Filterblase herausgerissen und in den braunen Dreck der Wirklichkeit getunkt. Die NPD hat es nur ganz knapp nicht in den Landtag geschafft, doch 81.060 haben doch ihre Kreuze bei ihnen gesetzt. Dazu addiert man dann noch 9,7 Prozent AfD („Aber die sind doch nicht rechts“ – wer das grad gedacht hat, hat sich wohl zu viel Eiswasser über die Birne laufen lassen). Das sind in Summe 15 Prozent / jeder Siebente. In meiner Heimat Bautzen (WK 56) haben 13,8 Prozent ihre Erststimme der/m NPD-Kandidatin/en gegeben.

Rekordwahlbeteiligung

Naja, nicht wirklich, weil ja über die Hälfte gar nicht erst zur Wahl hingegangen ist (Wahlbeteiligung 49,2 Prozent). Dafür habe ich absolut kein Verständnis. Ich bin heute früh in die Bahn gestiegen und mir war so bewusst: jeder Zweite hat zugelassen, dass jetzt rechtes Gedankengut im Landtag sitzt. Und mehr als die Hälfte hält es auch nicht für abwegig, dass die AfD mit der CDU regieren sollte: Infratest dimap (wahl.tagesschau.de).

Piraten und eine schwarze Karte

Das Ergebnis der Piraten mit 1,1 Prozent finde ich natürlich bedauerlich, aber mit einem Einzug in den Landtag habe ich auch nicht gerechnet. Hoch motivierte und engagierte Politiker und aktive Wähler – aber leider zu wenig. Die breite Masse ist zufrieden und träge. „Kann doch so bleiben wie es ist“ – bis auf eine Ausnahme (Juliana Nagel, Linke, Leipzig) wurden alle Direktmandate von der CDU geholt … eine vollkommen schwarze Karte. 39,4 Prozent CDU. 39,4 Prozent konservativ. Ich möchte doch so gern in der Zukunft leben. In Sachsen werde ich da wohl noch sehr lange warten müssen.

Einfach ist es da, alles herunterzureden, sich in den gewohnten Zynismus zu zurückzuziehen und einfach noch ein paar Jahre Winterschlaf zu halten. Schlimmer kann es ja nicht werden. Das ist natürlich falsch. Aber ich weiß auch nicht, was man noch machen kann. Wer so viel Angst vor der Welt hat und sich diese nicht eingestehen kann, statt dessen die Schuld für alles, was im eigenen Leben den Bach runter geht „beim schwarzen Mann“ zu suchen, dem kann man nicht mehr mit Vernunft und gut zureden helfen. Genauso wenig hilft da anschreien, bloß stellen oder was weiß ich.

Alternative für die Alternative

Ich denke – Achtung: – die AfD hat Potenzial. =) Natürlich nicht die Partei mit ihrem Prof. Lustig und seinen Gesellen. Aber in den 160.000 Wählern stecken meines Erachtens nicht nur verkappte Nazis, die sich den Schritt hin zur NPD nicht getraut haben, sondern auch viele „Protestwähler“. Blöder Begriff, weil er impliziert, dieser Protest wäre mit klarem Willen vollzogen worden. Das denke ich nicht. Aber es ist eine unschlüssige Wählergruppe, die nicht ausreichend aufgeklärt wurde und die keine andere Alternative gesehen hat. Und wer bleibt denn da auch?

CDU: Konservative Partei mit Kirche, Homophonie und Ausländerhass Ausländerdistanzierung und mächtig Staub.
SPD: Auch so eine etablierte Partei mit Anzugträgern, die ihre Prinzipien gern mal verkaufen.
Linke: früher SED, jetzt ANTIFA und irgendwie auch bisschen Hippie.
Grüne: Bio-Hippies mit teilweise ganz schönes Stock im Arsch.
FPD: Wer? Ach die. Privilegien für Privilegierte.
Piraten: Diese Internet-Spaßpartei, die sich nicht entscheiden können, ob Datenschutz oder Open Data und die sich zunehmend mehr entzweit.

Dann noch Tierschutzpartei und irgendwelche Wählerbündnisse, die ich nicht einzuordnen weiß. Und wenn dann noch eine Partei „Alternative“ im Namen hat und dem traditionellen Urvolk Jahrzehnte gewohnte Grenzen zurück verspricht … braucht man sich nicht zu wundern.

Und nun – Zeilen später – bin ich doch wieder Zuhause angekommen. Zuhause im Zynismus.

Fahrräder leihen (nicht ganz) leicht gemacht

Veröffentlicht am 17. Juni 2014 | in der Kategorie Aus meinem Leben, Mein Senf dazu ... | Tags: , , ,

In letzter Zeit habe ich sie immer öfter im Stadtbild gesehen, die Damenräder von nextbike mit Körbchen und „Werbetafelflügeln“ am Hinterrad. Dass ich mich dann wirklich für Preise/Nutzungsbedingungen interessiert habe, lag daran, dass eines dieser Leihräder direkt bei mir auf dem Bünauplatz stand – wie sich später herausstellen sollte, unerlaubter Weise.

Kostenlos Registrieren und es geht sofort los

In Dresden heißen die nextbike Räder jetzt sz-bike und sind dadurch mehr grün statt blau (ich glaube, das war auch mal anders?). Da hat die Sächsische Zeitung etwas Geld in die Hand genommen, um sich lokal an unterschiedlichsten Orten Werbeplätze zu sichern und das Image wird ja dadurch auch nicht schlechter. Denn zur Registrierung muss man nicht sz-online.de ansteuern und von Bannern und Flash erschlagen werden, sondern www.sz-bike.de. Dort findet man dann auch alle Informationen zur Registrierung, Preise und die Standorte der Leihstationen und der flexzone (wichtig! s. unten).

Meine erste Tour mit einem nextbike/sz-bike.Meine erste Tour mit einem nextbike/sz-bike.

Als Abokunde der SZ genießt man natürlich Vorteile, aber auch als DVB-Abokunde erhält man den RadCard-Tarif kostenlos. Der größte Vorteil dieses Tarifs ist die kostenlose Nutzung der Räder in den ersten 30 Minuten. Das reicht für kurze Fahrten in der Stadt vollkommen aus. Jede weitere halbe Stunde wird mit 50 Cent berechnet und mit einem Tagestarif von 5 € gedeckelt. Die Registrierung mit der Telefonnummer ist erst einmal kostenlos – fast. Denn um die Registrierung abzuschließen, muss man 9 € auf sein Kundenkonto einzahlen. 9 €, die man natürlich wieder verfahren kann, aber um die Zahlungsdaten zu verifizieren (was als Grund angegeben wird), reichten auch Centbeträge.

Meine erste Tour

Ich habe die 9 € also eingezahlt und vor ca. einer Woche mein erstes Rad ausgeliehen. Es stand an der Kreuzung Kesseldorfer Straße / Bünaustraße in einem Fahrradständer. Mit der App „Mein nextbike finden„, welche auf sz-bike.de empfohlen wird, den QR-Code am hinteren Schutzblech scannen oder die Nummer eintippen, es wird der 4-stellige Zahlencode des Schlosses angezeigt und man kann das Rad abschließen und los geht die Reise. Ich wollte zur Elbe, bin also die Löbtauer Straße bis zur Marienbrücke geradelt und habe es am Palais abgestellt. Abgeben sollte genauso einfach sein. Mit der App konnte ich aber leider keinen Button zur Abgabe finden. Im Bereich „Konto“ stand zwar der Status – anzuwählen war da allerdings nix. Ich habe mir also die offizielle App von nextbike geladen und dort ging das auch problemlos.

nextbike

Download: nextbike

Kostenfalle flexzone

Innerhalb der flexzone kann man das Rad überall (öffentlich sichtbar an Kreuzungen) abstellen, wenn man die flexzone verlassen hat, muss man eine Ausleihstation aufsuchen. Abgeben kann man es in der App aber trotzdem außerhalb dieser Zone. Ich habe mir mit dem letzten Prozent Akku nicht mehr die genauen Grenzen dieses Bereichs angeschaut und darauf gehofft, wenn ich in der App „Hier abgeben“ wählen kann und der Ausleihstatus sich ändert und eine Endzeit bekommt, 0,00 € angezeigt werden, dann hat alles seine Richtigkeit. Nein! Dass mein Nutzerkonto nachträglich um 5,00 € belastet wurde und das für die Rückfahrt von der Elbe ausgewiesen wurde, merkte ich erst ein paar Tage später, als ich ein anderes Rad erneut ausleihen wollte. Ich habe den Support sogleich mit einem Screenshot angetwittert und bekam innerhalb kürzester Zeit eine Antwort, dass das anhand des Screenshots nicht hervorginge und ich mich per Mail melden sollte – mir würde dann sogar während der WM geholfen (ich hatte während eines Fußballspiels geschrieben). Gesagt, getan und so erhielt ich Samstag Nachmittag einen Anruf von nextbike. Schnell stellte sich das Missverständnis heraus und mir wurden die 10 € (ja, ich bin unwissend am Freitag aus dem Hechtviertel nach Hause gefahren) erstattet. Dass man das Rad außerhalb der flexzone ohne Fehlermeldung überall abgeben kann, sei leider von der IT-Abteilung nicht anders möglich … ääähm … Das ist zwar eine supportfreundliche Ausrede aber schlichtweg falsch. Die Standortdaten werden eh abgefragt, ich bekomme meinen Standort sogar auf einer Karte angezeigt. Es wäre also kein Problem, diesen Standort abzugleichen und das abgeben zu unterbinden. Aber eine, die es nach zwei Jahren nicht geschafft hat, an das iPhone 5 angepasst zu werden, dafür aber mit Werbung versehen ist, wird wohl auch so keinerlei Erweiterungen erfahren. Ob das Faulheit, Unvermögen oder Ignoranz des Kundens ist, möchte ich nicht feststellen.

Karte von sz-bike.de mit flexzone (leicht grün hinterlegt) und FahrradstandortenKarte von sz-bike.de mit flexzone (leicht grün hinterlegt) und Fahrradstandorten

Die flexzone von Dresden umschließt nur die Innere Altstadt sowie die Innere Neustadt. Ausleihstationen sind bis in den Osten der Stadt verteilt. Westlich der Nossener Brücke, in Löbtau oder noch weiter, gibt es keine Ausleihstelle mehr. Das macht den Service für mich nicht mehr so lukrativ. Die freundliche Dame von der Hotline hat aber einen Standortvorschlag notiert – ihre Idee, keine Ahnung, ob das nur ne nette Geste war, oder ob sich da mal was tun wird.

Zustand der Räder

Die Räder sind, wie auf dem Foto zu erkennen, Damenräder mit einem Körbchen vorn, einer 3-Gang-Nabenschaltung, bei Dunkelheit geht das Nabendynamo betriebene Licht durch einen Helligkeitssensor gesteuert automatisch an. Bei meinem ersten Rad fehlte der Schnellspanner an der Sattelstütze, ich fuhr also etwas „tiefergelegt“ und gemütlich. Das zweite Rad hatte ein merkliches Spiel am Vorbau. Aber trotzdem habe ich mich sicher gefühlt, musste mich jedoch erst wieder an das Fahren mit Rücktritt gewöhnen.

Fazit

Machen! Ich habe zwar selber ein Fahrrad, aber das will ich nicht auf jeder Strecke (one-way) benutzen und dann nicht wissen wohin damit. Und leider gibt es überall Idioten, die es mir wegnehmen möchten – und wenn auch nur in Teilen. Für kleine Fahrten, statt des Autos oder auch der Bahn eine gute Alternative, die schon in vielen Städten Verbreitung gefunden hat, aber in Dresden noch nach Westen wachsen muss, um für mich öfter in Frage zu kommen.


Update 01.09.2014

nextbike wächst Richtung Westen: erste virtuelle Abgabepunkte in Löbtau sind schon hinzugekommen und auch feste Stationen sind schon aufgebaut worden.

In Hamburg gibt es solche Stationen ja für die Stadträder, die mit nextbike nix zu tun haben. Ich war diesen Sommer das erste Mal in Hamburg und habe auch dort von nextbike-Rädern Gebrauch gemacht. Diese sind dort lange nicht so stark vertreten wie in Dresden (natürlich durch die omnipräsenten Stadträder). Ich habe mir zwei Räder geliehen und ich konnte mit einem Rad zu den selben vergünstigten Konditionen fahren, wie in Dresden. Das zweite Rad wurde zum normalen Tarif abgerechnet. So sind wir zu zweit für 7 € 2,5 Stunden durch den Kiez geradelt.

Fahrscheinloser ÖPNV – hat doch nur Vorteile, warum dann nicht machen?

Veröffentlicht am 29. Mai 2014 | in der Kategorie Aus meinem Leben, Mein Senf dazu ... | Tags: , , , ,

Gestern war er erst wieder „Küchen-Thema“ auf ner WG-Party: der fahrscheinlose Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Mit diesen Zeilen möchte ich ihn euch etwas näher bringen:

Ich bin Pendler. Die Strecken sind nicht mehr so lang, wie noch vor einem Jahr, aber trotzdem steige ich jeden Tag in den Zug nach Coswig und zum Bahnhof gelange ich auch mit den Öffentlichen. Immer dabei: mein Jobticket. Und jeden Tag darf ich es in der S-Bahn bzw. Zug auch mindestens einmal zeigen. Das nervt schon ein bisschen. Trotzdem bin ich so in der äußerst bequemen Situation, egal wann und wo ich in Dresden bin in den nächsten Bus oder die nächste Bahn steigen zu können – egal, ob ich Bargeld dabei habe, um mir ein Ticket zu lösen.

Hemmschwellen senken

Menschen ohne eine Monatskarte nutzen den öffentlichen Nahverkehr nachweislich weniger, als sie es eigentlich gern würden. Die Hemmschwelle ist zu hoch. Wenn nun also jeder – wirklich JEDER – ohne einen extra Fahrschein zu kaufen den ÖPNV nutzen könnte, würde dieser mehr genutzt, weniger Autos verstopften die Stadt und unsere Umwelt kann sich dann auch bedanken.

Was soll das kosten?

Natürlich kann das nicht kostenlos geschehen. Als kostenloser Fahrschein (den wir jetzt schon mit Schülerkarten oder Schwerbehindertenausweisen haben) bezeichnen eher Gegner dieser Idee das Vorhaben, um dann gleich mit dem Finanzierungsloch zu kommen und das kann zum Beispiel die DVB nicht allein schließen. Dazu muss man sich klar werden, dass sich ein Verkehrsbetrieb bei weitem nicht nur durch Ticketverkäufe finanziert – das Zauberwort heißt Umlagefinanzierung.

Was das speziell für Dresden kosten würde, rechnet Marcel Ritschel in einem Bild-Interview vor.

Ritschel rechnet vor: „Die DVB brauchen 166,1 Mio. Euro Einnahmen im Jahr, die bisher durch den Ticketverkauf kamen.“ Würde jeder erwachsene Dresdner 30 Euro monatlich berappen, kämen 151 Mio. zusammen.

Dazu kommen Einsparungen durch den Wegfall der Tickets: keine Wartungen der Geräte, keine Kontrolleure, evtl. sogar effektivere Busfahrpläne, weil der Fahrer nicht mehr mit Abkassieren beschäftigt ist. Ein kleiner Betrag könnte zusätzlich von der Stadt bezuschusst werden. Mit Worten wie Umweltzone und City-Maut verschreckt man aber auch die Autolobby.

Ich habe kein Auto und vermisse diesen Luxus auch nur wenige Male im Jahr. Dafür kann ich mir dann ein Auto mieten, auch wenn es hier in Dresden noch nicht so viele Anbieter wie in anderen Städten Deutschlands gibt. Angenommen die Autobesitzer ließen für Wege innerhalb der Stadt das Auto stehen, führte das zu weniger Staus, geringeren Abgaswerten und weniger Lärm. Nur Vorteile. Naja, bis auf die 30 €, die jeder Dresdner monatlich zu entrichten hätte. 1 € pro Tag würde reichen, um diese Vorteile nutzen zu können.

Und die Trolle sagen „Nein!“

Und ich höre schon wieder die stumpfsinnigen, egoistischen Kommentare der verbohrten Autofahrer: „Wozu soll ich für DIE zahlen? Für Touristen? Für Pendler? Ich fahre lieber Auto und das bezahlt mir ja auch keiner.“ Richtig! Ich will auch niemandes Karre bezahlen. Aber mit dieser Karre wird weder das Gemeinwohl erhöht, noch etwas für die Umwelt getan.

Ich will in der Zukunft leben!

Wer mich kennt, weiß, was ich letzten Sonntag zur Kommunalwahl angekreuzt habe und ich bin auch froh, dass meine Kreuze bei dieser Wahl nicht unter eine Prozenthürde gekehrt wurden. Die Piraten sind in Dresden mit Norbert Engemaier (@NEngemaier) und Martin Schulte-Wissermann (@mswdresden) in den Stadtrat gezogen und ich hoffe, dass sie das „Zünglein an der Waage“ sein werden, wie die DNN berichtete.

Die Lüge von E-Mail made in Germany

Veröffentlicht am 13. Mai 2014 | in der Kategorie Mein Senf dazu ..., Netzfundstück | Tags: , ,

E-Mails sind „E“lektronische Briefe. Falsch. E-Mails sind elektronische Postkarten. Denn solange der Inhalt der Mails nicht verschlüsselt wird, ist dieser auf den Servern der Provider und vielleicht auch auf dem Übertragungsweg für jeden frei zugänglich und lesbar.

Dass die Firmen United Internet (1&1, WEB.de, GMX, Freenet) und Deutsche Telekom jetzt einen über 15 Jahre alten Standard (SSL/TLS – Transportwegverschlüsselung) auch endlich mal umsetzen und unter dem Namen „E-Mail made in Germany“ zwischen ihren Server verschlüsselt kommunizieren, täuscht nur über die Tatsache hinweg, dass die Mails immer noch UNverschlüsselt auf den Servern dieser Unternehmen gehalten werden.

Werbespot von „E-Mail made in Germany“

Bei diesem Spot könnte ich brechen. So viel aktive Volksverdummung und wissentliche Falschaussagen. Wie Linus Neumann (@Linuzifer) – Sprecher des CCC, Podcaster u. a. bei Logbuch:Netzpolitik – in seinem Talk „Bullshit made in Germany“ (youtube-Link) auf dem 30c3 – dem Congress des Chaos Computer Clubs – fragte:

Wo ist die umverschlüsselte Email?
A. Absender
B. Telekom
C. web.de
D. Empfänger

Natürlich überall! Ich empfehle jedem, diesen Talk nachzuschauen! Er ist meines Erachtens auch für „Internetanfänger“ verständlich und öffnet die Augen, was uns unter den Namen De-Mail, Schlandnet und E-Mail made in Germany verkauft werden will.

Wie E-Mail-Verschlüsselung wirklich funktioniert, wird in folgendem Video kindgerecht erklärt:

Der digitale Briefumschlag (deutsch) von Linuzifer auf Vimeo.

Bullshit made in Germany:

Wahl-O-Mat zur Europawahl 2014

Veröffentlicht am 28. April 2014 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , , ,

wahlomat_titel

Am 25. Mai wird ein neues Europäisches Parlament gewählt (am gleichen Tag dürfen die Dresdener auch einen neuen Stadtrat zusammenstellen). Der heute veröffentlichte Wahl-O-Mat zur Europawahl 2014 soll bei der Wahlentscheidung Unentschlossenen helfen.

38 Thesen spiegeln die Standpunkte der in Deutschland antretenden 25 Parteien wider. Man kann zustimmen, keine Meinung haben (neutral) oder nicht zustimmen. Am Ende gewichtet man die für einen wichtigen Punkte noch einmal. Zum Schluss kann man sich acht Parteien zum Vergleich auswählen und bekommt eine Sortierung in Form eines Balkendiagramms (s. unten). Die Stellung der einzelnen Parteien und – viel wichtiger – die Begründung dieser Stellung erfährt man dann auch.

Wer sich also nicht sicher ist, ob der persönliche Favorit zur Bundestagswahl letzten Herbst auch auf europäischen Boden vorn mit dabei ist, sollte sich diese halbe Stunde nehmen. Bei mir hat er zur keiner großen Überraschung geführt. Wer mehr Zeit hat (und natürlich sollte die sich jeder nehmen), der liest sich am besten die Wahlprogramme der Parteien durch und bildet sich ein detaillierteres Bild.

Zum Wahl-O-Mat

Hier noch mein Ergebnis:

wahlomat_europa

Bautzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch

Veröffentlicht am 16. März 2014 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , ,

Bautzen wehrt sich gegen AsylmissbrauchScreenshot 16.03.2014

In meiner Heimatstadt Bautzen geht es mal wieder zur Sache: am vergangenen Wochenende demonstrierten nach eigenen Angaben 373 Menschen gegen „Asylmissbrauch“. Organisiert durch eine Facebookseite – Bautzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch – wird betont „GEGEN ASYLMISSBRAUCH heißt NICHT AUSLÄNDERFEINDLICHKEIT!“. Unter den 373 Demonstranten waren aber wie nicht anders zu erwarten natürlich Fahnenträger der NPD und anderer „nationaler“ Vereinigungen.

Asyl David Maik

Grund des Ärgernisses: im Landkreis Bautzen sollen Asylbewerberunterkünfte geschaffen bzw. ausgebaut werden. Und das kann ja wohl nicht sein ^^. Da werden dann Äpfel mit Birnen verglichen und argumentiert, dass zu wenig Geld in zum Beispiel Bildung gesteckt wird und den Ausländern, „die hier keiner haben will“, zufließt. Soweit nicht viel neues. In (ostdeutschen) Kleinstädten haben diese Meinungsmacher ein leichtes Spiel. Wo hohe Arbeitslosigkeit herrscht und Angst vor Fortschritt Veränderung für Parolen voller Rechtschreibfehler sorgen, die so hohl sind, dass mein Kopf vor lauter Schütteln bald abfällt.

Das muss man doch mal sagen dürfen.

Unter den Kommentatoren finden sich nun aber auch ehemalige Mitschüler und Bekannte, denen ich schon noch etwas mehr Verstand zugestanden hätte. Aber das ist scheinbar zu lange her. Mittlerweile haben sich auch Frei.Wild und Böhse Onkelz in die Facebook-Profile gespielt und es scheinen keine Skrupel zu bestehen unter Klarnamen öffentlich Posts wie im Bild links zu veröffentlichen.

"NO NAZIS" an der WasserkunstLink zum Bild

Leider verspielen Aktionen wie dieses Graffiti das Vertrauen in nicht-rechte Organisationen und Maik kann wieder gegen das „linke pack“ wettern.

Eine Mitschuld sehe ich aber auch an der lokalen Presse. Auch wenn in den Texten das Thema neutral behandelt wird, sind die Überschriften „Bautzen muss 150 Asylbewerber aufnehmen“ und „Braucht Bautzen ein Asylbewerberheim?“ sehr zugespitzt und spielen der Konservativen in die Arme.

Ich bin kein Nazi, aber …

Ich finde es viel problematischer, dass die Asylbewerber in Heimen vor der Stadt untergebracht werden und es weder vorgesehen noch erwünscht ist, sie in die Gesellschaft zu integrieren. Sie haben weder eine Arbeitserlaubnis, noch genießen sie Freizügigkeit. Sie sind aus ihrer Heimat geflohen und es kann ihnen doch niemand ernsthaft unterstellen, dass sie diese Tortur über sich ergehen haben lassen, um dann auf diese Art zu leben?

Die andauernde Isolation führt dazu, dass die Sprache nicht gelernt wird – wozu auch, ist ja niemand da, mit dem man sich auf deutsch unterhalten müsste – und damit fehlt der Grundstein für eine unproblematische Verständigung später. Durch das Arbeitsverbot wird natürlich die kriminelle Energie geschürt. Irgendwie muss man ja zu Geld kommen, wenn man etwas mehr haben möchte als die Grundversorgung zulässt. Dieses System ist nur darauf ausgelegt, die Menschen zu parken und sie wieder abzuschieben. Integration sieht anders aus.

Piraten entern den Stadtrat Dresden

Veröffentlicht am 06. März 2014 | in der Kategorie Aus meinem Leben, Mein Senf dazu ... | Tags: , , , ,
Die Piraten möchten am 25. Mai in den Stadtrat gewählt werden.Die Piraten möchten am 25. Mai in den Stadtrat gewählt werden. | Bildquelle
Zumindest wollen sie das gern. Doch da gilt es noch einige Steine aus dem Weg zu räumen. Am 25. Mai 2014 ist Stadtratswahl. Doch bevor ein Kandidat aufgestellt werden kann, muss er in seinem Wahlkreis (Dresden ist in 12 Wahlkreise unterteilt) mindestens 20 Unterstützungsunterschriften gesammelt haben. Das mag jetzt nicht viel klingen, gleicht jedoch einer kleinen Schikane, denn diese Unterschriften müssen im Stadthaus persönlich geleistet werden. Und kaum jemand weiß weder, dass diese Unterschriften benötigt werden, noch wo man das machen kann. Ausnahmen bilden die „etablierten“ Parteien, die jetzt schon im Stadtrat vertreten sind. Die brauchen keine Unterschriften.

Mit seiner Unterschrift wählt man nicht die Piraten, sondern ermöglicht erst einmal nur, dass sie zur Wahl stehen!

Ich bin also am 18. Februar nach der Arbeit zum Postplatz gefahren und dann mit anderen Interessierten/Unterstützern in den Bürgersaal geführt worden. Mitglieder und Parteinahe der Piraten waren an diesem Tag schon seit früh auf dem Postplatz. Ich hatte das bei twitter von @Redhead_DD (Anna Katharina Vogelgesang – Vorsitzende des KV Dresden der Piratenpartei) aufgeschnappt.

Ob die nötigen Grenzen jetzt schon erreicht wurden, weiß ich nicht, da die Partei aber diese Woche noch einen Aufruf veröffentlicht hat, gehe ich davon aus, dass zumindest in einigen Wahlkreisen noch Bedarf besteht. Nehmt euch also bitte die Zeit (spätestens jedoch 20. März 2014, 18.00 Uhr), geht in den unten genannten Öffnungszeiten ins Stadthaus, nehmt euren Personalausweis mit und sorgt mit eurer Unterschrift dafür, dass die Piraten überhaupt zur Wahl stehen. Auch wenn ihr euch dann im Mai für eine andere Partei entscheiden solltet – diese Unterschrift gilt nicht als Wahl.

Stadthaus (Nähe Postplatz)
Theaterstraße 11
Erste Etage, Bürgersaal 100
01067 Dresden
Mo, Mi 9-12 Uhr und 13-15 Uhr
Di, Do 9-12 Uhr und 13-18 Uhr
Fr 9-12 Uhr