Kulturzentrum Scheune: Sax Royal – Lesebühne

Veröffentlicht am 12. Februar 2015 | in der Kategorie Foursquare, Instagram, Mein Senf dazu ... | Tags: , , , , , ,

Es war mein erster Besuch der Sax Royal Lesebühne und es wird sicherlich auch nicht mein letzter gewesen sein. Und doch fing alles aus meiner Sicht recht holprig an:

Michael Bittner und Max Rademann eröffneten ala Stand-up-Comedy, wie ich es aus vielen Podcasts kenne, den Abend. So weit so gut. Dann jedoch startete Roman Israel mit dem ersten Beitrag und gab eine Geschichte zum besten, die den Saal zum Johlen und Gröhlen brachte. Ich verzog jedoch etwas schief die Mundwinkel, denn er erzählte von einem ersten Date mit einer veganen Feministin – mit allen Vorurteilen zugespitzt, die man sich nur denken kann. Alles lief darauf hinaus, dass dieses Lebensmodell lächerlich sei: natürlich waren es gestalterische Mittel, dass die Frau so streng den Veganismus lebte, dass sie beispielsweise meinte, Kühe würden bei der Ankündigung gemolken zu werden anfangen zu weinen und vielleicht wollte er auch wirklich nur dem typischen Neustadtpublikum den Spiegel vorhalten.

Bis dahin schmunzelte ich doch das eine oder andere Mal, wenn wieder ein erneutes Vorurteil aufgetan wurde. Als sich er (der Erzähler) dann jedoch stark wunderte, warum sich eine Frau, die er beim Aktzeichnen kennengelernt habe, welche Lederstiefel (wohl Kunstleder) und einen Rock trug und sich generell hübsch anzog, auf keinen Fall auf ihren Körper reduziert sehen mochte, setzte es bei mir aus. #Aufschrei ist wohl schon wieder zu lange her und #Gamergate in Dresden noch nicht angekommen? Da stehen fünf Männer auf/vor der Bühne und der erste verkündet scheinbar vollkommen unreflektiert, dass es ja nur einen Grund für Frauen gäbe, sich hübsch zu machen: die Männer. Und so wurde sich also über Feminismus lustig gemacht und ich hatte das Gefühl ich war der einzige im Saal, der mit dem Kopf schüttelte. Ich habe wohl keinen einen anderen Humor?

Die anderen Beiträge waren dann aber weitaus glatter und unterhaltsamer und retteten den Abend doch noch. Auf die erste Geschichte hätte ich aber gut und gern verzichten können.

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