Ein schneereiches Wochenende liegt hinter uns. Es ist einiges runter gekommen und der Winterdienst hatte jede Menge zu tun, die Straßen wieder frei zu bekommen. Als Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel und als autoloser Pendler freue ich mich natürlich mehr, wenn die Schienen frei sind. Mein Verständnis von Straßen und deren Benutzern unterscheidet sich aber anscheinend weitestgehend von dem der für die Räumung zuständigen Organe. Anders kann ich es mir nicht erklären, was ich die letzten Tage wieder erleben musste.
Wie schon gesagt: es ist Schnee gefallen – in nicht unerheblichen Massen. Soll vorkommen, ist ja Winter. Räumfahrzeuge sind auch gefahren und haben die Straßen geschoben. Eine Spur. Ohne Haltestellenbuchten. Ich war das Wochenende in Zittau. Ist dort überhaupt mal ein Bus gekommen (stündlicher Rhythmus macht voll Sinn den Fahrgästen die einfache Benutzung des ÖPNV nahezulegen), hatte der Busfahrer zwei Möglichkeiten:
- Er fährt durch die Schneeberge des Winterdienstes und macht sich seinen Bus kaputt.
- Er bleibt auf der Fahrbahn stehen und lässt die Fahrgäste lieber durch die Schneemassen waten. Das macht gerade bei ansetzendem Tauwetter enorm Spaß.
Sonntag fing sie dann nämlich wieder an wegzutauen, die weiße Pracht. Und übrig blieben graue, matschige Massen als Inseln zwischen Pfützenseen. Mein heutiger Morgenspaziergang zum Bahnhof (Bus und Bahn fuhren ja nicht: #Streik) war ein reinster Hindernisparkour. Auf den Gehwegen sind da natürlich die Anwohner schuld, nicht weniger dämlich bedeutsam, aber ein anderes Thema. Viel schlimmer waren aber immer Straßeneinmündungen oder andere Stellen, an denen man die Straßenseite wechseln musste. Je nach Größe und Anlauf übersteigt die Ausdehnung der Wasserlachen die zu überspringbare Distanz. Nasse Füße sind die Folge. Und warum? Weil das Tauwasser nicht abfließen kann, weil der Schlick und Matsch noch immer breit auf den Straßen liegt und der sorglos beiseite geschobene Schnee die Gullis verdeckt. Frei nach dem Motto:
Schieben wir den Schnee nur beiseite.
Wenn es aufgehört hat zu schneien sind wir nicht mehr zuständig.
Jetzt freue ich mich, diese Pfützen in der Dunkelheit ausfindig zu machen. Yeah!