Spenden und Flattr
In meinem letzten Beitrag ging es um Werbung, den persönlichen Bezug zu und den Entzug von Bannern und um die Notwendigkeit, Onlinedienste zu vergüten:
Wir sollten uns von dem Trugschluss befreien, dass es irgendetwas umsonst gäbe und uns bewusst machen, dass das Erschaffen jedes (geistigen) Gutes etwas kostet. Bezahlt wird nur nicht immer mit Geld, sondern mit Daten oder bei Blogs auch nur mit Anerkennung durch Kommentare und steigende Leserzahlen.
Davon kann natürlich niemand seine Miete bezahlen oder eine Familie ernähren. Wer Websitebetreiber unterstützen und ermutigen möchte, ihre Blogs, Podcasts oder Lieder weiterhin neben- oder sogar hauptberuflich zu veröffentlichen, sollte ihnen Geld spenden. Das müssen keinesfalls riesen Summen sein. Ein Kinoticket kostet im Durchschnitt 10 Euro und unterhält euch zwei Stunden. Wieviel ist euch ein Podcast wert, der euch wöchentlich zwei Stunden unterhält? Wieviel ist euch eine Information wert? Eine Tageszeitung kostet im Abo mehr als einen Euro pro Tag. Also dürfte ein Artikel, der mich persönlich sehr interessiert und mir weitergeholfen hat doch auch einen Bruchteil davon wert sein – auch ohne Zeitung ringsrum? Nur wie rechne ich das ab? Ich kann mir doch nicht von jeder Seite, jedem Blog, jedem Twitter- oder Soundcloudnutzer die Kontoverbindungen nennen lassen, um dann ein paar Cent zu überweisen.
Flattr
Da dieser Weg zu umständlich ist, als dass ihn jemand ginge, setzt sch Flattr mehr und mehr durch. Flattr ist eine Art Micropayment-Lösung, mit der man sich bei „Schöpfern“ bedanken kann (laut dict.cc: to flatter = schmeicheln, bauchpinseln).
Wie funktioniert es: Ihr füllt euer Flattrkonto mit einem monatlichen Betrag von beispielsweise fünf Euro. Seit ihr nun auf einer Seite, die einen Flattrbutton eingebunden hat und dessen Inhalt euch etwas wert ist, klickt ihr auf den Button. Am Monatsende wird euer Kontostand (fünf Euro) durch die Anzahl der Klicks gezeilt – sagen wir mal 50 Klicks. Das heißt jeder Klick war zehn Cent wert. Der Zähler wird zurückgesetzt und ein neuer Monat beginnt. Solltet ihr in diesem Monat nur 25 Mal auf Flattrbutton klicken, ist ein Klick 20 Cent wert. Der Vorteil: ihr habt überschaubare Kosten, mit denen ihr kalkulieren könnt. Das Budget legt ihr selber fest. Und wenn ihr ab jetzt etwas aufmerksamer durch das Netz surft, werder ihr an einigen Stellen die Möglichkeit zum „Flattrn“ finden. Nicht nur unter Blogartikeln, sondern auch beispielsweise bei der taz.
Flattr gibt es jetzt schon einige Jahre (Gründung 2010) und es wächst stetig. Durch die Integration sozialer Netzwerke, lassen sich zum Beispiel auch Tweets (seit 16.04.2013 leider nicht mehr, danke twitter) YouTube-Videos oder Bilder bei flickr oder Instagram begünstigen. Eine vollständige Liste findet ihr hier.
Wenn ihr selber Flattr nutzen wollt, könnt ihr das seit September 2012 auch ohne eine Gebührenabgabe an Flattr tun. Nur die Produzenten führen zehn Prozent ihrer Einnahmen an das schwedische Unternehmen ab. Eine Mindesteinzahlung gibt es auch nicht mehr. Solltet ihr also einen Monat grad kein Geld für euren Onlinekonsum zur Verfügung haben, könnt ihr euer Budget auf Null herunterfahren.
Und um es nicht unerwähnt zu lassen: auch in meinem Blog findet ihr unter jedem Beitrag und oben in der Sidebar einen Button zum Flattrn ;-).