Ins neue Jahr gerutscht
Schon mal vorweg: ich bin kein Freund von Silvester. Immer in Deckung vor vorbei zischenden Raketen und einem zwischen die Beine geworfenen Böllern aus dem östlichen Ausland … Und da ich es nicht wie einige Freunde oder Kollegen geschafft habe, mich gleich ins Ausland zu flüchten und keine geeignete Alternative sich ergeben hat, habe ich beschlossen, die ganzen Raketen und Böller vom Bett aus zu betrachten. Ich habe das Geflacker also noch etwas verfolgt und bin dann recht schnell eingeschlafen, weil der Wecker 6.00 Uhr wieder klingelte. Wenn die ganze Welt Silvester bis sonst wann feiert, hat man Neujahr seine Ruhe. Und wo kann man die mehr gebrauchen, als auf der Piste? Das Ziel war klar: Oberwiesenthal. Sonst hat sich der Winter ja wieder weitestgehend verkrümelt.
Ich bin also – in Ermangelung eines Autos – mit der Bahn dahin gefahren. 7.17 Uhr Abfahrt Straßenbahn in Dresden – 11.02 Ankunft Oberwiesenthal. Mein Telefon war mit Podcasts gut gefüllt. Angenehm kurze Zwischenhalte in Flöha (wenn man da einmal auf dem Bahnhof war, reicht es auch – und ich war ja auf der Rückfahrt schon ein zweites Mal da) und Cranzahl. Bis dahin galt auch das Sachsenticket, für den letzten Abschnitt musste/durfte ich mit der Fichtelbergbahn fahren. Auf der Website habe ich jetzt keine Innenansichten gefunden, deshalb dieser Schnappschuss von heute (man beachte den Ofen weiter hinten).
Dann endlich angekommen hatte ich mir etwas bessere Schneebedingungen erhofft. Ringsrum war alles schon weitestgehend grün/braun/grau, auf der Piste schimmerte das auch schon an einigen Stellen durch. Im der unteren Hälfte der Piste war der Schnee schon sehr feucht und verteilte sich in Haufen auf den harsch gefrorenen Boden. Kein einfacher Untergrund – Experimente oder einen Abstecher in den Park habe ich mir da auch gespart. Das Wetter war angenehm, Vormittag sogar etwas sonnig, ich war dann aber doch froh, als die sich verzog – nicht dass noch mehr schmilzt.
Als Abschluss gab es noch eine heiße Schokolade und eine Rückfahrt durch das weihnachtliche Erzgebirge. Wenn ein Erzgebirgler in seinem Haus auch nur in einem Fenster keinen Schwippbogen Schwibbogen (ich danke Ronny für das Lektorat meines iPhone-Autokorrektur-Fehlschlags) stehen hat, macht er sich doch schon verdächtig! Das ist ja beinahe lächerlich, dass in einem riesigen Bauernhaus mit über 20 Fenstern JEDES Fenster von einen Schwibbogen erleuchtet ist. Davon gibt es jetzt kein Beweisfoto, diese Absurdität kann sich jeder selber einmal anschauen. Auf eine kitschige Art ist es auch schön gewesen.
Nun möchte ich meinen ein bis zwei zwei bis drei Lesern dieses Blogs noch ein gesundes neues Jahr wünschen. Man liest und sieht sich.