Adolf Hitler: Er ist wieder da
Da ich jetzt den Podcast MobileMacs von Anfang an durchgehört habe (derzeit etwas über 327 Stunden = 13 Tage und 15 Stunden) fehlte mir etwas für die Zugfahrt. Da erinnerte ich mich, vor kurzem Timur Vermes bei Stefan Raab gesehen zu haben, als er über sein Buch „Er ist wieder da“ sprach.
Ich höre mir Sachen aber viel lieber an, als sie zu lesen – solange es der Unterhaltung dient. Man hat die Hände frei und kann nebenbei auch andere Sachen erledigen (im Haushalt, Arbeitsweg ect.). Dazu kam in diesem Fall, dass Christoph Maria Herbst das Hörbuch eingesprochen hat. Wer Stromberg kennt, weiß, dass viellicht nur seine Switch-Parodie Michael Kessler dafür noch infrage gekommen wäre.
Ohne zu viel zu verraten geht es in dem Buch darum: Was wäre, wenn Hitler wieder da wäre? Kein neuer Spinner in Springerstiefeln oder faules Obst, sondern der echte – von damals? Denn so beginnt der Roman: Hitler wacht 2011 in Berlin auf, als hätte er 66 Jahre nur geschlafen. Nachdem er begriffen hatte, in welcher Lage er nun ist, muss er irgendwie über die Runden kommen. Er gewöhnt sich an die „neue Welt“ und wird aufgrund seines Auftretens und seiner Art zu Reden sehr schnell als Comedian entdeckt und beginnt eine Karriere im Rundfunk. Für ihn Ernst und Propaganda, für den Rest abwechslungsreiche Unterhaltung. Jeden Tag lernt er dazu: zum Beispiel dass man mit einem Computer und dem daran angeschlossenen „Mausapparat“ im „Internetz“ nach Nachrichten suchen kann. Seine Rückschlüsse sind herrlich: Durch die für uns übliche Selbstbedienung im Supermarkt würde jede Menge Personal eingespart, welches man an der Front einsetzen könnte. Soweit logisch. Dass dieses eingesparte Personal aber überversorgt und faul von den Steuerzahlern durchgefüttert werde, ärgert ihn. Er erklärt Frau Künast, warum Die Grünen in der jetzigen Zeit die ihm nächste Partei seien und beschimpft die NPD und ihren Apfel.
Ich bin froh, dass dieses Thema einmal auf diese Weise aufgearbeitet wurde. Es zeigt eine menschliche Seite von Hitler. Und das soll nichts entschuldigen. Er war nun mal auch nur ein Mensch. Und über Menschen kann man sich sehr gut lustig machen.