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Alles mit dem Keyword 'CDU'

CDU-Wahl-Programm in leichter Sprache

Veröffentlicht am 28. August 2013 | in der Kategorie Mein Senf dazu ..., Netzfundstück | Tags: , , ,

Wahl-Programm

Wahlprogramme sind ja sehr umfangreich. Es muss ja alles gesagt werden. Gelesen wird das meist aber nicht. Nicht von mir – nicht vom Wähler. Aber nicht, weil es zu umständlich geschrieben ist, sondern weil mir einfach die Zeit fehlt.

Die CDU möchte ihr Wahlprogramm offenbar an eine breite(re) Zielgruppe verteilen und hat es in „Leichte Sprache“ formuliert – Das Wahl-Programm
von CDU und CSU. Für die
Bundes-Tags-Wahl (PDF zum Download). Leichte Sprache zeichnet sich dadurch aus, alle Wortzusammensetzungen gekoppelt zu schreiben (also Wort-Zusammensetzungen) – das gilt übrigens auch für Verben. Sätze benötigen auch kein Subjekt mehr.

Ein Auszug:

6. Mehr Sicherheit und Freiheit

Deutschland soll sicher sein.
Die Leute sollen keine Angst haben.
Sie sollen zu Hause keine Angst haben.
Und auf der Straße.

Mehr Kameras
An manchen Stellen passieren
oft schlimme Sachen.
Zum Beispiel:
– Taschen werden geklaut.
– Leute werden geschlagen.

Wir wollen:
Diese Stellen müssen gefilmt werden.
Mit Kameras.
Die nehmen dann auf,
wenn etwas Schlimmes passiert.

Dann kann die Polizei
den Verbrecher
schneller finden.
Und man kann ihn bestrafen.

Totalüberwachung so „leicht“ und blumig umschrieben, hört sich doch gar nicht mehr so schlimm an. Nicht.

Und noch ein Beispiel zum Thema Steuern (man beachte: es ist das Wahlprogramm der CDU):

Die Steuer ist Geld.
Das muss man an den Staat abgeben.
Damit der Staat wichtige Sachen bezahlen kann.
Zum Beispiel Schulen.
Oder Straßen.

Welche Partei kann man noch wählen?

Veröffentlicht am 25. August 2013 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , , , , , , , , , , , ,

Kandidaten-Check

In vier Wochen ist Bundestagswahl – 22. September 2013, wenn man es sich lieber doch noch mal in den Kalender eintragen möchte. Und ich möchte wählen gehen – wirklich! – aber ich weiß echt nicht, wem ich da meine Stimme geben soll. Die einen sind generell nicht wählbar, die anderen haben nur enttäuscht, wiederum andere demontieren sich seit Jahren selbst.

Ich habe letzte Woche mal den Kandidaten-Check gemacht. Die Kandidaten meines Wahlkreises, die das #Neuland Internet schon entdeckt haben, haben sich 24 Thesen gestellt, abgestimmt, ob sie dafür oder dagegen sind und diese Entscheidung auch begründet. Man klickt sich also von Aussage zu Aussage und wägt für sich ab, anschließend kann man schauen, welcher Kandidat der selben Meinung ist und welche nicht und warum. Hier eine Liste der (Nicht)Teilnehmer:

  • Thomas Blümel (SPD)
  • Steffen Große (FREIE WÄHLER)
  • Tilo Kießling (DIE LINKE)
  • Stephan Kühn (GRÜNE)
  • Günter Slave (MLPD)
  • Anna Katharina Vogelgesang (Piratenpartei)
  • Jens Baur (NPD) – nicht beteiligt
  • Matteo Böhme (FDP) – nicht beteiligt
  • Marco Hebestadt (BüSo) – nicht beteiligt
  • Arnold Vaatz (CDU) – nicht beteiligt

Am Ende bekommt man dann angezeigt, mit welchem Kandidaten (und damit evtl. auch mit welcher Partei) man die größte Schnittmenge hat. Persönlich vielleicht etwas erschreckend, aber dann auch schon wieder nicht, denn die Thesen sind alle so allgemein gehalten, dass sich fast alle der sechs Kandidaten aus eine Seite schlagen. Dennoch ein gutes Mittel der politischen Bildung. Am 29. August startet dann auch wieder der Wahl-O-Mat. Den werde ich dann auch noch mal durchlaufen.

Wahlwerbung via Plakatewald

Wenn man sich die Wahlplakate anschaut und die Orte, an denen sie aufgehängt sind, meine ich bestimmte Muster zu erkennen. Auf meinem Arbeitsweg durchfahre ich verschiedenste Stadtteile Dresdens, die ganz spezifisch von den einzelnen Parteien zugeklebt wurden: In der Neustadt rufen die Linken zur Revolution auf. In Pieschen sind irgendwie alle vertreten, die MLPD und die Piraten sind mir da aber besonders aufgefallen. Weiter Richtung Radebeul stehen inhaltslose Plakate der CDU und dann aber auch sehr viel Schund der NPD (siehe unten). In Cotta (Rand-Gorbitz) übrigens ebenso – wen wundert´s da auch? Mehrheitlich sind aber kaum Inhalte auf den Plakaten zu finden, aber wie auch – inhaltlich unterscheiden sich die Wahlprogramme ja kaum. Wie soll man sich da voneinander abgrenzen.

CDU

Wir sind nicht zufrieden wie es grad läuft. Wie was läuft? Alles. Also was machen wir da? Richtig: wir verhelfen der regierenden Partei zu Umfragewerten um 40 %. WTF? Die hohen Werte sind zwar kein Vertrauensbeweis oder Zuspruch dessen, was in den letzten Jahren „erreicht“ worden ist, sondern nur ein Armutszeugnis der anderen Parteien. Aber trotzdem! Ich bitte euch! Jetzt ist die Zeit … bla bla bla. Ich weiß ja. So einfach ist es eben nicht. Eine Alternative unter den „großen Parteien“ gibt es nicht wirklich und wenn man sich für die Tierschutzpartei oder solche Verbände entscheidet, werden die Stimmen unter fünf Prozent unter allen in den Bundestag eingezogenen Parteien verteilt. Am Ende unterstützt man damit sogar wieder die CDU und verhilft ihr zur absoluten Mehrheit. Nicht auszudenken …

Hier eine Analyse des Wahlwerbespots von Angela Merkel:


Direktlink via Kraftfuttermischwerk

SPD

Die größte Oppositionspartei – also die, die alles anders machen wollen – besser und so. Aber wie? Finanzmärkte müssten reguliert werden. Wie genau? Keine Aussage. Und die Plakatwerbung will uns was sagen? „WIR“ Dazu noch abgedroschene Sprüche wie „Für bezahlbare Mieten“. Ja gern. Nur wie? Enteignung? Wie kann man einem Wohnungseigentümer vorschreiben, wie viel er für seine Wohnung verlangen darf? Wenn sie nur mit dem Finger auf andere zeigen können, „die Angie war böse“ heulen und nicht wissen, wie es besser geht, dann sollten sie sich lieber eingraben.

Bündis 90 / Die Grünen

„Saubere Energie, Wohlstand statt Wachstum, gerechtere Löhne, Abschaffung der Zweiklassenmedizin, Kitas statt Betreuungsgeld, Keine Waffen für Diktatoren, Gemeinsam gegen Rechts“. Ja klar, mit diesen Wahlkampfsprüchen kann ich mich durchaus identifizieren. Wenn da nur nicht immer dieser Öko-Dunst mitschweben würde. Vielleicht eine Partei, die ich mir vorstellen könnte zu wählen, trotz dieser Frauenquote-Idee.

Die Linke

Mit Herrn Gysi haben die Linken aus meiner Sich ja ein absolut sympatisches Aushängeschild. Viele Ansichten teile ich auch mit dieser Partei. Und die Welt wäre sicherlich total schön, bunt und würde überall nach Blumen duften, … aber wie der Weg dahin umgesetzt und finanziert, scheint auch keiner zu wissen. Und dann noch dieses Plakat „Der Osten wählt rot. Klar!“ Was soll das?

AfD

Eine „Alternative für Deutschland“ ist diese Partei wahrlich nicht. Ich finde sie sogar noch gefährlicher, als die auf Fleischmützen abzielende NPD. Wie kann man mit so einem Wahlprogramm prognostiziert in den Deutschen Bundestag einziehen? Dass auch andere das so sehen, wird zum Beispiel in diesem Artikel der faz vom 24.08.2013 klar: AfD – Göttinger Wirrwarr. Dass daraufhin die Vermutungen, der Angriff der Wahlkampfveranstaltung vergangenen Samstag in Bremen könnte auch inszeniert worden sein, um die angebliche Opferrolle zu verfestigen.

Piratenpartei

Ach ja, was soll man da noch sagen. Vor vier Jahren hatten wir alle Hoffnung. Nicht unbedingt, dass die Piraten sofort in den Bundestag einzögen, aber immerhin, dass sie sich bis zu diesem Jahr organisieren und ihren (anderen) Weg professioneller bestreiten. Aber es ist passiert, was kommen musste, wenn man jedem Deppen die Möglichkeit gibt seinen Mund aufzumachen: Streitigkeiten, Missverständnisse und Resignation. Das beste Wahlplakat, was ich in diesem Jahr gesehen habe zeigt Christopher Lauer, Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus und ehem. Fraktionsvorsitzender – bleich, ausdruckslos, fertig. Darüber folgender Satz: „Entschuldigt, wir hatten es und auch einfacher vorgestellt. ‚Aber das heißt nicht, dass wir aufgeben‘ Piraten wählen“. Diese Einsicht allein macht diese Partei aber noch lange nicht wählbar – leider.

NPD

Der Vollständigkeit halber und wegen ihrer Plakatwerbung hier erwähnt. Mit Sprüchen wie „Natürlich Deutsch“ (abgebildet ein kleines blondes Mädchen, dass sich in 15 Jahren entweder mit Gewissensbissen von einer Depression in die nächste stürzen wird oder mit teilrasiertem Schädel stolz auf diese Jugendsünde ist) oder „Maria statt Scharia“ verstecken sie ihre Ziele scheinbar immer weniger. In den Landtag hat es dieser Haufen ja geschafft, bundesweit hoffentlich nicht.


Zusammengefasst bleibt nur zu sagen: geht wählen. Ich werde es auch tun. Wen? Das weiß ich noch nicht.


Ich merke grad, ich hab die FDP in meiner Auflistung komplett vergessen =), aber was muss man zu denen noch groß sagen, bei solchen Kampagnen: LINUS wählen! #YOLO