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Alles aus der Kategorie: "Mein Senf dazu …"

Wo wir gerade davon sprechen: Susi ́s einzigstes Deppenapostroph

Veröffentlicht am 27. Dezember 2012 | in der Kategorie Aus meinem Leben, Mein Senf dazu ... | Tags: , , ,

Das Einzigste gibt es nicht.

Nun sind Sachsen generell ja nicht dafür bekannt, ein sauberes oder auch nur gern zu hörendes Deutsch zu sprechen. Ich bin ganz froh, dass man mir meine Herkunft nicht gleich anhört. In den täglichen Sprachgebrauch meiner Umwelt haben sich über den Dialekt hinaus kleine (und größere) Fehler eingeschlichen. Ich fände es schön, wenn wir 2013 mit guten Vorsätzen starten – und diesmal nicht “gesund Essen”, “nicht mehr Rauchen” oder “Oma öfter anrufen”. Das ist natürlich alles sinnvoll und kann zusätzlich probiert werden. Auf die Verwendung der eigenen Sprache zu achten wäre mir aber wichtiger. In den nächsten Absätzen möcte ich auf die häufigsten Fehler eingehen, die mir jedes Mal einen Stich versetzen, wenn ich sie höre.

Der einzigste Fehler.

Ich war heute in einem Bastelladen und habe Schleifenband gekauft. Hat man seine Wahl getroffen, soll man selber die gewünschte Länge von der Rolle abschneiden und diese zusammen mit der auf der Rolle vermerkten Artikelnummer auf einem bereitgelegten Zettel vermerken und damit zur Kasse wandern. Nun werden die Rollen immer wieder mit neuen Bändern aufgefüllt und mit immer neuen Aufklebern versehen. Ich hatte jedenfalls die falsche Nummer abgeschrieben, wurde an der Kasse von der netten Kassiererin beruhigt, dass ich da bei weitem “nicht der einzigste” sei. Ich habe ihr mit schmerzverzerrtem Gesicht zugenickt, bezahlt und ihr noch einen schönen Feierabend gewünscht.

Was war falsch? In diesem Fall ist es offensichtlich: “einzig” gehört zu den Absolutadjektiven, die man nicht steigern darf. Und wenn man es sich genau überlegt: klar, etwas einzigartig ist, kann es nicht geben, was einzigartiger oder gar einzigartigst ist. Weitere Beispiele für solche Adjektive sind total, perfekt, völlig, optimal. Letzteres höre ich auch ab und an in falschem Gewand: “Das ist die optimalste Lösung.”

www.einzigste.info

Susi ́s Nagelstudio

Gleich vorweg, Susi ist hier ein generierter rein zufälliger Name und kann durch jeden anderen ersetzt werden. Wird dieser Name dann von Genitiv-s gefolgt, ist alles in bester Ordnung. Leider wird dieses s zu oft von einem “Deppenapostroph” abgetrennt. Ein Apostroph darf jedoch nur in drei Fällen gesetzt werden:

  • Es darf (nicht muss) gesetzt werden, wenn das Pronomen “es” zu “s” verkürzt wird:
    Wie geht’s? Mach’s gut! Sag’s mir!
  • Wenn der unbestimmte Artikel “ein/eine” verkürzt wird, ist das Apostroph auch fakultativ:
    Was ‘n Glück! Haste mal ‘nen Euro? So ‘n Blödsinn!
  • Der einzige(!) vorgeschriebene Fall bei der Setzung eines Apostrophs tritt bei der Kennzeichnung des Genitivs von Namen, die auf s, ss, ß, tz, z und x enden auf. Der Apostroph ersetzt hier das Genitiv-s:
    Hans’ Mutter, Max’ Cousine, Ministerin Zypries’ Gesetzentwurf

Quelle der Beispiele und eine zu empfehlende Seite mit vielen Beispielfotos, die zeigen, dass auch big player wie Amazon, die FDP oder AXE Probleme bei der Einhaltung dieser einfachen Regeln haben: www.deppenapostroph.info

Bastian Sick (Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod) hat dazu in seiner Zwiebelfischkolumne schon 2004 versucht für Aufklärung zu sorgen: Bastian Sick zum Deppenapostroph.

Wo ich gestern aufgestanden bin.

Jetzt noch ein Fehler, den ich in den letzten Monaten aktiv abgelegt habe. Man muss keinen Migrationshintergrund haben oder im Plattenbau wohnen, um diesem Fehler zu erliegen. “Das beste wo gibt.” ist ein sehr überspitztes Beispiel. “Wo ich gestern aufgestanden bin …” tritt schon häufiger auf. Natürlich soll dieser Satz ausdrücken, was geschehen ist, ALS ich aufgestanden bin und keinen örtlichen Bezug herstellen. In vielen Fällen, in denen “als” das richtige Wort wäre, rutscht “wo” von der Zunge. Achtet mal darauf. Mir hat ein Kollege dabei geholfen, der mich wehemend bei jedem wo-Missbrauch darauf hingewiesen hat. Mit der Zeit fielen mir die Fehler schon kurz nachdem ich sie ausgeplaudert hatte auf. Jetzt sind die Fälle, wo (natürlich “bei denen”) ich diesem Fehler erliege, selten geworden.

Endlich gute Vorsätze

Zum Schluss noch einmal der Aufruf: nutzt den Jahreswechsel, um an eurer Sprache zu feilen. Die oben genannten Fehler sind bei weitem nicht die Einzigen, sondern nur die subjektiv schlimmsten. Deutsch ist vielleicht nicht sexy, falsches Deutsch aber definitiv nicht.

Employer Branding vs. Employee Branding

Veröffentlicht am 03. Dezember 2012 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: ,

Jan Pötzscher hat sich letzte Woche im queo-Blog mit dem Employee Branding befasst, also dem Arbeitnehmer als Marke. Warum es also wichtig sein kann, bewusst und gesteuert zu einem (teil)gläsernen Menschen zu werden, sollte man sich dort mal durchlesen:

Die Unterschiede zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmermarke kurz und anschaulich erklärt. Der Arbeitnehmer als Arbeitnehmermarke ist im “War for Talents” ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Hier gehts zum Beitrag.

Das Fernsehen der Zukunft

Veröffentlicht am 27. November 2012 | in der Kategorie Apple, Mein Senf dazu ... | Tags: , ,

Foto: flickr by Sarah Reid

Ich hab gerade meinen Fernseher ausgeschaltet. Man kann es sich nicht mehr antun. Beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen versauern die guten und innovativen Formate auf den Spartenkanälen. Zum Ausprobieren schön und gut, man müsste dann nur offensichtlich erfolgreiche Sendungen in das Hauptprogramm heben oder die Tochtersender mehr puschen. Auf welcher Kanalbelegung liegt bei euch ZDF.kultur oder eins.plus? Bei mir nirgends, weil ich nur analoges Kabel habe (also digitales Kabel analogisiert). Zum Glück gibt es die Mediathek.

Fernsehen ist ein Zombie!

Fernsehen ist ein Zombie! Die Hülle ist noch da, eigentlich ist es schon lange tot, aber von innen stinken Brit und Co. und sind nicht unterzukriegen. Aber was machen? Dem Zombie den Kopf abhacken? Das würde ihn vielleicht umbringen, uns aber keinen Mehrwert bringen. Also versuchen, was noch nie jemand geschafft hat: ihn zu heilen!

Wie könnte das also aussehen? Wenn die Presse in die Glaskugel schaut, sieht sie einen Fernseher von Apple – die einen eher, die anderen später. Alle sind sich einig: er wird kommen. Dem Zombie aber nur eine neue Hülle zu verpassen brächte gar nichts und das weiß auch Apple. Ein schickes Gehäuse aus Jony Ives Labor integriert mit der bestehenden Set-Top-Box AppleTV sähe in vielen Wohnzimmern bestimmt schön aus, aber darauf liefe dann immer noch RTL2?

AppleTV | apple.com

Video kills the radio star – Fernsehen könnte Radio wieder überholen.

Nun lebe ich in einem Bundesland, welches es nicht hinbekommt, einen hörbaren Radiosender zu produzieren. Also bin ich gezwungen über Lifestream fritz zu hören. Dort werde ich mit neuer Musik, Nachrichten und auch Reklame versorgt. Doch Musik hört man nicht mehr nur im Radio. Ich will selber entscheiden, Was ich Wann und Wie höre. Also lade ich mir mein Lieblingsalbum bei iTunes oder kaufe es bei Amazon oder stelle mir meine persönliche Playlist über Spotify zusammen. Das ist Alltag. Und bezahlbar. Warum also nicht auch den Fernsehmarkt umkrempeln? Wenn ich später von der Arbeit komme, möchte ich erst in Ruhe alles nötige erledigen und mich dann 20.43 Uhr auf die Couch setzen und die neueste Folge meiner Lieblingsserie schauen. Zeitversetztes Fernsehen gibt es ja schon, aber da muss ich dem Fernseher erst sagen, ich will heute Abend diese Sendung sehen und wenn gleichzeitig auf einem anderen Sender noch was kommt – Pech gehabt.

Das neue Fernsehprogramm.

Filme kann man sich jetzt schon jederzeit leihen – Maxdome, Amazon, iTunes. Aber das ist kein Fernsehen. Fernsehen sind Talkshows, Kochduell und Politiker bei Maischberger. Diese Inhalte müssten aktuell nach einem gewissen Veröffentlichungszeitplan frei verfügbar sein. Mediatheken machen es vor. Zusätzlich noch zwei/drei Live-Channel mit Nachrichten, Bundesliga und Wahlsondersendungen. Aber die Content-Industrie hat Angst. Sie hat Angst etwas zu ändern. Angst, dass ihr schönes Luftschloss implodieren könnte. Sie haben gesehen, wie es dem Musikmarkt ergangen ist, als Apple auf die Bildfläche trat. Sie wollen sich ihre Macht nicht so einfach nehmen lassen.

Alles über das Internet.

Jede Sendung über Satellit oder Kabel einzeln aufrufbar zu machen dürfte nicht möglich sein, also ist die einzig sinnvolle Variante, die Inhalte auch über das Internet zu beziehen. Warum nicht? Das World Wide Web, Mail, Musikstreaming, IP-Telefonie, Chat … alles läuft jetzt schon über den Provider des Vertrauens. Leider trennen uns da noch ein paar Jahre Netzausbau in Deutschland, um diesen Traum in ausreichender Geschwindigkeit träumen zu können – flächendeckend.

Und wie wird das bezahlt? Was sagen wir den Werbekunden?

Bezahlbar sollte es natürlich auch bleiben. Werbung vor jeder Sendung und bei längeren Shows von mir aus auch dazwischen können sie ja machen, alternativ kann man dann aber auch für die Pro-Variante zahlen und sich von der Werbung freikaufen.

Noch mehr Mehrwert.

Apple könnte für all das eine Lösung finden. Ich bin mir sogar sicher, sie haben schon eine gefunden. Dafür brauchen sie aber die Inhalte. Und in diesen steckt noch viel mehr. Zum Beispiel das iPad als Programmzeitschrift/Fernbedienung weiß genau, welche Sendung ich gerade schaue und bietet mir dazu Hintergrundinfos, ähnliche Sendungen, oder bei Live-Shows Interaktionen an. Ebay träumt das schon jetzt (etwas), nur muss man da noch selber sagen, welchen Sender man schaut:

Fazit:

Apple wird nichts überstürzen. Ihre Set-Top-Box AppleTV verbreitet sich langsam, aber stetig, und wird den Grundstein für dieses Zeitalter des neuen Fernsehens legen. Erst muss die Infrastruktur bestehen, dann kann der Schalter umgelegt werden. Ich freue mich schon jetzt darauf!

Stellenausschreibung 2.0

Veröffentlicht am 25. November 2012 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , ,

Stellenanzeige in der Zeitung | Foto: Tax Credits on flickr

Wenn in einem kleineren Unternehmen eine Stelle aus irgendeinem Grund wieder zu besetzen ist, fällt diese Lücke stärker ins Gewicht, als in größeren Unternehmen. Die anfallende Arbeit kann nicht lange von anderen Kollegen oder Abteilungen geschultert werden und ein Qualitätsabschwung ist dem Kunden nur schwer zu verschleiern.

Also leitet man schnell gewohnte Maßnahmen ein: Stellenausschreibungen in lokalen Zeitungen werden aufgegeben, Arbeitsvermittler eingeschaltet und vielleicht sogar eine Onlineanzeige aufgegeben. Letzteres kann auch sehr vielschichtig angegangen werden. Je nach Branche gibt es spezielle Portale, in denen Unternehmen ihre Gesuche platzieren können. Auf diese Portale kommen Jobsuchende jedoch meist über Google. Also warum nicht gleich dort zuschlagen? Mit einer passenden Google Adwords Anzeige ist die Stellenausschreibung bei jeder Suche nach dem gewünschten Job im vorgegebenen Umkreis erster Treffer.

Bewerbungsgespräche sind zu einseitig.

Je nach der Formulierung der Ausschreibung bewerben sich dann X mehr oder minder interessierte und auf den Job passende Personen. In kleinen Unternehmen ist Recruitment noch Chefsache. Also entscheidet er nach seinem Dafürhalten, wer aus dem Pool bei ihm vorstellig werden darf. Das Verhör beginnt – und die Bewerber ziehen blank: welcher Abschluss, wie viele Jahre Arbeitserfahrung, „ich liebe Überstunden (denn ich brauche diesen Job)“. Vom Unternehmen und seinem potentiellen Job erfährt der Bewerber dann nur kanalisiert und portioniert. Er tappt in der Dämmerung – bewirbt sich für etwas, von dem er gar nicht wissen kann, ob er es will. „Wir melden uns bei Ihnen. Einen schönen Tag noch.“ Und dann warten … Und das unsichere Gefühl, ob man denn wirklich dort arbeiten möchte.

Doch nicht nur auf der Bewerberseite herrscht Unzufriedenheit. Oft kann auch der Chef mit seiner Ausbeute nicht ernsthaft zufrieden sein. Das liegt aber nicht (nur) an den Bewerbern. Denn diese wurden angelockt – von einer nichts sagenden Ausschreibung dazu verführt, auch an diese Adresse seine Unterlagen zu schicken. Vielleicht etwas halbherzig – aber das wäre auch nur eine Spiegelreaktion auf Phrasen wie:

  • gutes technisches Verständnis (check)
  • 
sehr gute MS Office Kenntnisse (check)
  • 
Kundenorientierung, Kommunikations-, Team- und Kontaktfähigkeit (joooa … check)

Solche Listen müssen doch zu dem Trugschluss führen: „Also bin ich perfekt für den Job!“

Mehr Transparenz bitte!

Es ist doch nur fair, dass auch das Unternehmen etwas über sich verrät. Und das nicht erst am Schreibtisch des Chefs oder im kleinen Konferenzraum während des ersten Bewerbungsgesprächs, sondern schon viel eher. Noch bevor man die Bewerbung erst losgeschickt hat. Denn sind die Fragen: „Will ich da wirklich arbeiten? Passt das Unternehmen zu mir?“ schon vorher durch ein gut platziertes (und wahres) Image des Unternehmens mit einem JA beantwortet, ist die Motivation gleich viel höher, dieses Ziel auch zu erreichen. Die Anzahl der Bewerber wird etwas zurückgehen – immerhin fallen die Bewerber weg, die eh nicht gern für dieses Unternehmen gearbeitet hätten, wenn sie es schon vorher gekannt hätten.

Und man erreicht noch mehr: man macht sein Unternehmen auch für die interessant, die derzeit nicht aktiv nach einem neuen Job suchen. Wenn man wirklich gut ist, ändert man sogar diese Einstellung und wirbt der Konkurrenz die Experten ab. Sorgt man sich schon in Zeiten, in denen man keinen Mitarbeiternotstand hat, um eine gute Außenwirkung, wird man mit Bewerbungen belohnt, ohne auch nur eine Ausschreibung veröffentlicht zu haben. Wenn der überall beschriene Fachkräftemangel uns eins gelehrt haben sollte, dann ist das, dass man für eben diese Fachkräfte interessant sein muss.

Employer Branding – der Arbeitgeber als Marke

Die Maßnahmen, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und gegenüber anderen Wettbewerbern auf dem Arbeitsmarkt positiv zu positionieren nennt man Employer Branding. Dass das gar nicht so einfach ist, sieht man daran, dass viele Unternehmen nicht mal selbst wissen, „wer sie sind“. Wie sollen sie dann der Außenwelt davon erzählen? Ist man sich dieser Frage erst mal klar, heißt es je nach Zielgruppe und Unternehmen die richtigen Wege zu finden. Wie das aussehen könnte, möchte ich in einem anderen Artikel beleuchten. Bis dahin noch ein paar Lesetipps:

Jan Pötzscher befasst sich auf dem Blog der Dresdner Agentur queo in den Artikeln

ausführlich mit dem Thema Employer Branding. Der queo-Blog ist abgesehen vom grad passenden Inhalt ein super Beispiel für Employer Branding!

Sie werden sterben. Lasst uns darüber reden.

Veröffentlicht am 18. November 2012 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , ,

Plakat an der Haltestelle Freiberger Straße in Dresden.

Auf die gestern angelaufene Themenwoche „Leben mit dem Tod“ in der ARD wurde unter anderem mit einer Plakatkampagne hingewiesen. So konnte man an Haltestellen in großen Buchstaben lesen:

Sie werden sterben.
Lasst uns darüber reden.

Das sorgte für Aufmerksamkeit. Einmal des Themas wegen, aber auch bei nicht wenigen (wie auch mir) wegen der inkonsequenten Einhaltung der Anrede. Richtig wäre doch gewesen: „Sie werden sterben. Lassen Sie uns darüber reden“ oder „Du wirst sterben. Lasst uns darüber reden“.

Was haben sich die Werbetexter dabei gedacht? Die Zielgruppe der ARD dürfte sich über eine zu persönliche Anrede wohl nicht freuen, was man an Besuchern schwedischer Einrichtungshäuser ab und zu bemerken kann. Also „Sie“. In der Unterzeile wollten sie dann aber doch noch die Kurve kriegen und der hippen Jugend zeigen, dass sie vielleicht zu Unrecht die Pole-Position ihrer Kanalbelegung im TV geändert haben?

Ich zähle mich weder zu der einen, noch zu der anderen Gruppe. Mich stört nur dieser Mischmasch. Schon vergangene Woche behandelte die Sendung Bambule (ZDF.neo, Do 21.45 Uhr) mit Sarah Kuttner das Thema Tod. Die digitalen Spartenkanäle haben den Hauptsendern also auch in diesem Punkt wieder etwas voraus. In Ermangelung digitalen Fernsehens, habe ich den vom Zweiten Deutschen Internet ™ angebotenen RSS-Feed genutzt und die Sendung schon einen Tag vorher schauen können.

Eine andere These habe ich letzte Woche noch gehört: mit „Sie“ sei nicht der Leser des Plakats gemeint, sondern (ältere) Menschen allgemein – also 3. Person plural. Die anderen würden sterben stürben. Und mit „uns“ meine sich die ARD selbst. Dann wäre das Plakat richtig.

Facebook weiß, was gut für uns ist

Veröffentlicht am 17. November 2012 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags:

Facebook ist voller Fanpages. Beinahe jedes Unternehmen legt sich eine an und pflegt sie dann mehr oder weniger liebevoll. Sie sind ein mächtiges Werkzeug für die PR-Abteilungen, denn klickt ein User erst mal „gefällt mir“, bekommt er jeden Post der Seite in seinem Newsfeed angezeigt. Bekam. Denn Facebook hat diesen Kanal in den letzten Wochen beschnitten.

Nun wurde erst rumort, dass dieses Verhalten mit der Möglichkeit zusammenhängt, dass Seitenbetreiber und auch private Nutzer die Möglichkeit bekommen haben, für die Streuung ihrer Posts zu bezahlen. Diese Möglichkeit dürfte mehr genutzt werden, wenn wenn man davon ausgehen muss, dass nur noch die Hälfte der bisherigen Nutzer am Ende die Nachricht erhalten.

Gesponserte Beiträge auf Facebook

Eigene Beiträge können „hervorgehoben“ werden.

Nun hat sich jedoch der Unternehmenssprecher Will Cathart dazu geäußert und bestritten, dass die Umstellung des Algorithmus auf die Anzahl der für die Nutzer zu sehenden Meldungen Auswirkungen habe. Die Anzahl sei nicht zurückgegangen, nur wäge Facebook die Qualität der Einträge ab und ließe nicht mehr jede Meldung auf den Newsfeed der Nutzer zu.

„Das Problem, das wir mit dem News-Feed haben ist, dass Facebook zwar zum Alltag der Menschen gehört, aber die Menschen nicht genug Zeit haben, um absolut alles, was vor sich geht zu erfassen.“

Mit fortschreitender und intensiver Nutzung von Facebook vergrößert sich natürlich die Zahl der Seiten, von denen man Meldungen angezeigt bekommt. Wenn der durchschnittliche Facebook-Nutzer eine Stunde pro Tag auf dem sozialen Netzwerk verbringt und er in der Zeit nicht nur grob über für ihn mehr oder weniger unnütze Meldungen hinweg scrollen will, bleiben Einträge ungesehen. Er muss Qualitätsmanagement betreiben. Auswählen, welche Beiträge gut und wichtig sind und welche er sich sparen kann. Für die Eindämmung war bis jetzt jeder selbst zuständig (siehe Screenshot).

Mit Klick auf den Pfeil in der rechten oberen Ecke eines Beitrags kann man einen Beitrag verbergen und anschließend auch alle Beiträge dieser Quelle vom Newsfeed ausschließen (t3n sollte man allerdings nicht ausschließen).

Diese Auswahl übernimmt jetzt auch Facebook. Cathart nannte vier Faktoren, die den sogenannten EdgeRank beeinflussen:

  • Hat der Benutzer mit den Beiträgen der Seite in der Vergangenheit interagiert?
  • Mochten die Freunde des Benutzers den neuen Post?
  • Wie hat sich der Benutzer zu ähnlichen Beiträgen in der Vergangenheit verhalten?
  • Gab es Beschwerden anderer über die Seite oder deren Beiträge?

Um diese Punkte zu verdeutlichen, versuchte es Cathart mit einer Star Wars Analogie:
„Sagen wir Darth Vader schriebe einen Beitrag, dass er und Luke Skywalker Vater und Sohn seien. Um festzustellen, ob Yoda diesen Beitrag in seinem Newsfeed sehen würde, würde Facebook folgendes analysieren:

  • ob Yoda Beiträge von Vader in der Vergangenheit geliked hat,
  • wie Leia und Han Solo der Beitrag von Vader gefiel, als sie es bei Facebook sahen,
  • wie Yoda in der Vergangenheit mit Beiträgen zu Familienbeziehungen umging und
  • ob sich jemand über Vader und/oder diesen Beitrag beschwert beschwert hat.