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Alles aus der Kategorie: "Mein Senf dazu …"

Dynamo läuft auch ohne Zucker

Veröffentlicht am 28. Mai 2013 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , , , ,

Angesichts der Tabellenplatzierung finde ich diese Plakataktion von Coca Cola äußerst fragwürdig. Schön natürlich, Werbung für ein internationales Produkt regional zu gestalten. Natürlich läuft Dynamo auch ohne Zucker – aber wie gut? Vielleicht wäre da etwas Zucker doch angebracht …

In wenigen Minuten spielt Dynamo Dresden im zweiten Relegationsspiel darum, weiterhin zweitklassig spielen zu dürfen. Letzte Woche sind sie in Osnabrück schon 0:1 in Rückstand geraten. Wenn es heute nicht reichen sollte, bin ich gespannt, wie lange die Plakat noch hängen bleiben.

dynamo_zucker

Spenden und Flattr

Veröffentlicht am 16. April 2013 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags:

In meinem letzten Beitrag ging es um Werbung, den persönlichen Bezug zu und den Entzug von Bannern und um die Notwendigkeit, Onlinedienste zu vergüten:

Wir sollten uns von dem Trugschluss befreien, dass es irgendetwas umsonst gäbe und uns bewusst machen, dass das Erschaffen jedes (geistigen) Gutes etwas kostet. Bezahlt wird nur nicht immer mit Geld, sondern mit Daten oder bei Blogs auch nur mit Anerkennung durch Kommentare und steigende Leserzahlen.

Davon kann natürlich niemand seine Miete bezahlen oder eine Familie ernähren. Wer Websitebetreiber unterstützen und ermutigen möchte, ihre Blogs, Podcasts oder Lieder weiterhin neben- oder sogar hauptberuflich zu veröffentlichen, sollte ihnen Geld spenden. Das müssen keinesfalls riesen Summen sein. Ein Kinoticket kostet im Durchschnitt 10 Euro und unterhält euch zwei Stunden. Wieviel ist euch ein Podcast wert, der euch wöchentlich zwei Stunden unterhält? Wieviel ist euch eine Information wert? Eine Tageszeitung kostet im Abo mehr als einen Euro pro Tag. Also dürfte ein Artikel, der mich persönlich sehr interessiert und mir weitergeholfen hat doch auch einen Bruchteil davon wert sein – auch ohne Zeitung ringsrum? Nur wie rechne ich das ab? Ich kann mir doch nicht von jeder Seite, jedem Blog, jedem Twitter- oder Soundcloudnutzer die Kontoverbindungen nennen lassen, um dann ein paar Cent zu überweisen.

flattr

Flattr

Da dieser Weg zu umständlich ist, als dass ihn jemand ginge, setzt sch Flattr mehr und mehr durch. Flattr ist eine Art Micropayment-Lösung, mit der man sich bei „Schöpfern“ bedanken kann (laut dict.cc: to flatter = schmeicheln, bauchpinseln).

Wie funktioniert es: Ihr füllt euer Flattrkonto mit einem monatlichen Betrag von beispielsweise fünf Euro. Seit ihr nun auf einer Seite, die einen Flattrbutton eingebunden hat und dessen Inhalt euch etwas wert ist, klickt ihr auf den Button. Am Monatsende wird euer Kontostand (fünf Euro) durch die Anzahl der Klicks gezeilt – sagen wir mal 50 Klicks. Das heißt jeder Klick war zehn Cent wert. Der Zähler wird zurückgesetzt und ein neuer Monat beginnt. Solltet ihr in diesem Monat nur 25 Mal auf Flattrbutton klicken, ist ein Klick 20 Cent wert. Der Vorteil: ihr habt überschaubare Kosten, mit denen ihr kalkulieren könnt. Das Budget legt ihr selber fest. Und wenn ihr ab jetzt etwas aufmerksamer durch das Netz surft, werder ihr an einigen Stellen die Möglichkeit zum „Flattrn“ finden. Nicht nur unter Blogartikeln, sondern auch beispielsweise bei der taz.

Flattr bei der taz

Flattr gibt es jetzt schon einige Jahre (Gründung 2010) und es wächst stetig. Durch die Integration sozialer Netzwerke, lassen sich zum Beispiel auch Tweets (seit 16.04.2013 leider nicht mehr, danke twitter) YouTube-Videos oder Bilder bei flickr oder Instagram begünstigen. Eine vollständige Liste findet ihr hier.

Wenn ihr selber Flattr nutzen wollt, könnt ihr das seit September 2012 auch ohne eine Gebührenabgabe an Flattr tun. Nur die Produzenten führen zehn Prozent ihrer Einnahmen an das schwedische Unternehmen ab. Eine Mindesteinzahlung gibt es auch nicht mehr. Solltet ihr also einen Monat grad kein Geld für euren Onlinekonsum zur Verfügung haben, könnt ihr euer Budget auf Null herunterfahren.

Und um es nicht unerwähnt zu lassen: auch in meinem Blog findet ihr unter jedem Beitrag und oben in der Sidebar einen Button zum Flattrn ;-).

Werbung abschalten

Veröffentlicht am 14. April 2013 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , , , ,

Werbung umgibt uns. Auf Plakaten an der Haltestelle, am Bus selbst, Anzeigen in der Zeitung, Spots im Fernsehen und Radio und auch hier im World Wide Web. Und auch bei Werbung ist es wie bei vielen anderen Dingen: sie ist selten gut und so originell, dass man sie sich bewusst gern ansieht. Leider nervt Werbung. Sie ist vom Rezipienten ungewollt – ein notwendiges Übel, das man hinnehmen muss.

Also versuchen sich die Menschen der Werbung zu entziehen. In Zeitungen werden die Seiten mit Werbung „ganz bewusst überblättert“ – als ob das ginge, das Unterbewusstsein hat den Inhalt schon längst aufgesogen. Werbeblöcke im Fernsehen werden zum Gang auf die Toilette oder zum Kühlschrank genutzt – oder stumm geschaltet. Das ist der Industrie natürlich hinlänglich bekannt. Deshalb dürfen wir uns an großformatige Einblendungen in laufenden Sendungen erfreuen oder mehr oder weniger plumpe Produktplatzierungen erleben.

Push- und Pull-Werbung

Bei Push-Werbungen wird eine große unbekannte Zielgruppe (ungefragt) mit Werbebotschaften befeuert. Push-Werbung erzeugt bei Konsumenten ein Bedürfnis, welches vorher noch nicht bestanden hat. Diese Form der Werbung kann sich äußerst manipulativ auf das Kaufverhalten auswirken und steht daher auch oft in der Kritik.

Pull-Werbung zieht (pull) man erst auf sich, wenn man sein Interesse für das Thema kundgetan hat. Sucht man also im Netz beispielsweise nach Waschmaschinen, bekommt man Anzeigen von Geräten aber auch Randprodukte wie Waschmitteln zu sehen. Wenn die Auswertung der Daten anonymisiert geschiet, finde ich diese Form nicht nur in Ordnung, sondern gegebenenfalls sogar nützlich für beide Seiten. Ich bekomme, wonach ich gesucht habe und der Hersteller weiß mehr über seine Kundschaft.

Ohne und mit AdBlocker
links ohne, recht mit AdBlocker

AdBlocker – das langsame Todesurteil des freien kostenlosen Netzes

Banner auf Websites lassen sich relativ einfach durch Adblocker entfernen bzw. nicht anzeigen (siehe Screenshots oben). Statt bunter, flackernder Kaufempfehlungen nur noch weiße Rechtecke oder einfach nichts. Aber was erreicht man damit? Der Betreiber der Seite erzielt durch das Klicken auf die Banner etwas Geld. Reich wird man damit freilich nicht, es dürfte aber die Kosten decken, die durch das Bereitstellen der Inhalte entstanden sind. Das sind einerseits Serverkosten aber auch Zeit, die die Ersteller der Inhalte geopfert haben, um diese aufzubereiten und zu veröffentlichen. Und wir nutzen den ganzen Tag über völlig selbstverständlich Dienste im Netz, ohne dafür zu bezahlen. Oder? Schon GEZahlt?

Das fängt bei der Suchmaschine an, geht über Soziale Netzwerke zu Blogs und Nachrichten. Letztere setzen vereinzelt auf Bezahlschranken. Ein lästiges, aber verständliches Mittel der Finanzierung (dann sollte man natürlich im Umkehrschluss auf Banner hinter der Schranke verzichten, *winkwink Sächsiche Zeitung*). Mathias Müller von Blumencron, Chefredakteur von Spiegel-Online, war ist ein großer Verfechter, keine Paywalls einzusetzen – jetzt ist er zusammen mit seinem Print-Kollegen Georg Mascolo beurlaubt worden. Wir können also gespannt sein, ob sich da an der Strategie beim Spiegel etwas ändern wird.

Du bist das Produkt.

Nicht jeder Dienst, für den man kein Geld bezahlt ist kostenlos. Denn man bezahlt mit Daten. Informationen über sich und sein (Kauf)Verhalten. Das kann jeder ganz einfach nachvollziehen: durchsucht das Netz doch mal ein paar Stunden nach Norwegen oder Schweden. Anschließend springen einen förmlich auf allen Seiten Camping-Ausrüstungen bei Amazon, Globetrotter-Banner und Kreuzfahrten ums Nordkap an. Auch dieses Abgrasen der eigenen Daten kann man umgehen. Aber wozu? Ich nutze genügend Dienste von Google und Co., warum soll ich im Umkehrschluss nicht ein paar Informationen von mir preisgeben? Anonymisiert. Sonst ist das Geschrei groß, wenn nicht nur der Anschluss des Internets, sondern auch die Inhalte bald richtig ins Geld gehen.

Wenn schon Werbung, dann solche, die auf mich zugeschnitten ist.

Wir sollten uns von dem Trugschluss befreien, dass es irgendetwas umsonst gäbe und uns bewusst machen, dass das Erschaffen jedes (geistigen) Gutes etwas kostet. Bezahlt wird nur nicht immer mit Geld, sondern mit Daten oder bei Blogs auch mal nur mit Anerkennung durch Kommentare und steigende Leserzahlen. Aber reicht das immer?

Fortsetzung folgt …

Datensicherung Teil 2: NAS und Backup in der Cloud

Veröffentlicht am 28. März 2013 | in der Kategorie Aus meinem Leben, Mein Senf dazu ... | Tags: , , , , , , ,

Onlinespeicherdienste wie Dropbox sind ja schön und gut, wenn man nur eine kleine Anzahl von Dateien redundant oder sie zwischen verschiedenen Rechnern und Mobilgeräten synchron halten will. Ein richtiges Back des Rechners und größerer Datenmengen sieht anders aus.

NAS mit Raid

Ein NAS (Network Attached Storage) zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, die Vorteile von einem Festplattenzusammenschluss in einem separaten Gehäuse nutzbar zu machen. Je nach Größe besteht ein NAS aus mindestens zwei, meist aber mehr, Festplatten. Diese können in unterschiedlichen RAID-Leveln (RAID = Redundant Array of Independent Disks – Redundante Anordnung unabhängiger Festplatten) zusammengeschlossen werden. Um es nicht zu kompliziert zu machen, sollte man jeweils Festplatten gleicher Größe und noch besser des gleichen Typs verbauen.

RAID 0 – Striping
Im RAID 0 wird der Speicherplatz der einzelnen Festplatten addiert und man erhält eine große Festplatte mit der Summe aller einzelnen. Diese große (logische) Festplatte ist dann zwar schneller als eine Einzelne für sich, das geht aber zu Kosten der Sicherheit. Denn bei einem Ausfall einer Platte sind (meist) die Daten des gesamten RAIDs unbrauchbar. Für eine Datensicherung nicht zu empfehlen, vor allem da Festplatten heute nicht mehr so viel kosten.

RAID 1 – Mirroring
Das Gegenteil ist ist beim RAID 1 der Fall. Hier werden zwei Festplatten gespiegelt. Man kann daher zwar nur die Hälfte des verbauten Festplattenplatzes nutzen, je nach System reicht es aber auch nur eine defekte Festplatte aus dem NAS gegen eine neue (mindestens gleich große) auszutauschen. Die Anzahl der Festplatten muss für dieses Level natürlich geradzahlig sein.

RAID 5 – Leistung und Sicherheit
Mit RAID 5 genießt man den Vorteil beider anderen Systeme zu einem geringen Nachteil. Für dieses Level benötigt man mindestens vier Festplatten. Dabei kann man dann 75 % der Summe aller Festplatten nutzen, die anderen 25 % (also die Größe einer Platte) wird für die Parität genutzt. Durch den Zusammenschluss der anderen drei Platten erfolgt ein schnellerer Lesezugriff, als im Einzelbetrieb. Da Festplatten ja nicht mehr so viel kosten (ja, ich wiederhole mich), empfehle ich ein NAS, welches RAID 5 kann, was nicht zwangsläufig der Fall ist.

Synology Disk Station DS-411j

Ich habe mich vor zwei Jahren für ein NAS aus dem Hause Synology entschieden. Bestückt wurde die Disk Station mit 4 x 1 GB im RAID 5, was abzüglich Parität und 1000/1024-Umrechungsschwindel noch einen Speicherplatz von 2,77 TB bedeutet. Für den Privatgebrauch mehr als ausreichend. Aber warum so eine ausgewachsene (wenn auch kleine) Maschine, statt nur einem NAS mit zwei Platten im RAID 1 – wäre doch auch sicher? 2 TB Festplatten waren vor zwei Jahren doch noch etwas kostspieliger und den Platz wollte ich mindestens haben. Also ein NAS mit RAID 5 und da minimierte sich die Auswahl. Da ich auch keine Lust hatte am Ende noch ohne Oberfläche Zusatzdienste erst selbst zu programmieren (als ob ich das könnte) und mir die Anschlüsse selber auf eine Platine zu löten (und das erst) wurde es dann Synology.

Synology Disk Station DS 411j

Die Disk Station verträgt sich sehr gut mit Macs, hat aber auch Windows nicht abgestoßen. Neben einigen Multimedia-Diensten (Streamen von Filmen oder Audio an die Heimelektronik, Webserver, Mailserver, Fotogalerie – einzelne Ordner teilbar mit anderen Familienmitgliedern, Download-Center für Podcasts – Torrent soll wohl auch gehen) ist Time Machine schon eingerichtet und benötigt nur noch einen Nutzer mit einer Quota und ein Häkchen in der Einstellungsoberfläche.

Time Machine

Bei Time Machine handelt es sich um die Datensicherungssoftware aus dem Hause Apple. Sie wurde seit OS X 10.5 ausgeliefert und Apple hätte es wohl gern, dass man seine Daten auf ihre Apple Time Capsule sichert. Das ist sicherlich eine bequeme, aber auch nicht sonderlich sichere Lösung, weil es an sich nichts weiter als eine externe Festplatte mit WLAN-Router ist.

Systemeinstellungen: Time Machine

Nutzt man Time Machine, werden automatisch je nach vergangener Zeit (siehe Screenshot) die jeweiligen Versionen der Dateien archiviert. Wenn ich weiß, dass ich gestern aus Versehen eine Datei gelöscht habe, sie also vorgestern noch da war, kann ich „in die Zeitmaschine steigen“ und mir diese Datei wiederholen. Was die meisten Anwender vor der Erstellung von Backups abhält ist, dass sie daran denken müssen. Mit Time Machine muss man das genau einmal – beim Einrichten. Danach verbindet es sich mit dem ausgewählten Speichermediums (bei mir meine Diskstation – eine externe Festplatte ginge aber genauso) sobald dieses verfügbar ist und speichert alles weg, was sich seit dem letzten Durchgang verändert hat. Bin ich mit meinem Notebook also unterwegs und komme wieder heim, klappe ich es auf und schon geht es los. Ich stelle nichts ein. Ist der zugesicherte Speicher auf der Disk Station irgendwann mal voll, werden die ältesten Daten wieder gelöscht. An dieser Stelle geht mein Gruß an alle die immer schreien, Apple sei zu teuer: diese Software ist im Betriebssystem mit dabei. Für den PC habe ich gute Erfahrungen mit Acronis True Image gemacht. Bei Amazon gibt die aktuelle Version schon für knapp 30 Euro, der Hersteller setzt die UVP auf 50 Euro.

Backup in der Wolke – Arq

Im ersten Teil dieses Beitrags bin ich ja schon darauf eingegangen, dass man seine Daten auch auf Speicher im Internet laden kann. Dass das nicht nur für vereinzelte Dateien, sondern gesamte Backups geht, nutzen wir mit unseren Smartphones schon seit ein paar Jahren. Wie die Cloud letztlich heißt und wie bequem und umfassend die Daten hochgeladen werden, kostenlos ist es für gewöhnlich schon – bis zu gewissen Volumengrenzen. Diese Grenzen würde man bei einem Backup des Rechners in die Wolke auch gleich überschreiten. Deshalb unterscheiden sich die Bezahlmodelle der unterschiedlichen Dienste unter anderem im Preis pro GB, aber auch in Häufigkeit der Zugriffe und der Zeit, die vergehen darf, wenn man wieder an seine Daten will. Für ein Unternehmen ist es natürlich günstiger, wenn es die einmal hochgespielten Daten nicht die ganze Zeit am Stromnetz behalten muss, sondern die Platte in ein Lager archiviert. Im Idealfall braucht man diese Daten ja nicht. Eine Software, von der ich bisher viel gutes gehört habe ist „Arq“. Warum nur gehört und nicht selber erfahren kommt gleich. Mit einer einfachen Oberfläche wählt man die jeweiligen Ordner auf seinem Rechner aus, diese werden dann noch auf dem Rechner verschlüsselt und dann zu den Servern von Amazon (ja die sind nicht nur ein Onlinekaufhaus, sondern auch ein großer Anbieter von Onlinespeichern) S3 oder Glacier hochgeladen. Und genau an dieser Stelle ist der Haken: Ein gesamtes Backup meines Rechners ohne Fotoarchiv wäre ca. 200 GB groß. In Deutschland sind wir ja geschlagen mit der Annahme, kein Mensch bräuchte Upload. Des Weiteren scheint die Telekom auch zu glauben, in Löbtau braucht keiner schnelles Internet – sie können mir jedenfalls nicht mehr als 6000 kBit/s Down- aber noch viel schlimmer nur 640 kBit/s Upstream geben. Würde die Leitung voll ausgelastet nur mit dem Backup beschäftigt sein, müsste ich 2,5 Tage warten, bis die Daten übertragen sind. Dazwischen wird die Verbindung aber auch noch zweimal aller 24 Stunden zwangsunterbrochen und die Telekom überlegt ja auch, ihre Flatrates zu drosseln, wenn man zu viel Volumen verbraucht hat. Mit VDSL (Geschwindigkeit) oder in anderen Ländern liegen diese Steine nicht im Weg, um auch online eine Kopie seiner Daten gesichert liegen zu haben. Man sollte vielleicht auch den Standort des Anbieters und seiner Serverfarm (nicht zwingend gleich!) in seine Auswahlüberlegungen einschließen. Nach neusten Gesetzesänderungen kann das FBI zum Beispiel auch eure Mails bei Google durchsuchen, da die Server in den USA stehen. Bei Backups des Anbieter XY wäre ggf. auch ein potentielles Ziel. Aber ihr habt ja sicherlich nichts zu verbergen?

Offsite Backup

Zum Schluss noch eine weitere Möglichkeit der Datensicherung, die ich verwende. Ich habe oben ja von meiner Disk Station geschrieben. Diese steht natürlich bei mir Zuhause. Was ist jetzt aber (man will es ja nicht heraufbeschwören, aber daran denken sollte man schon), wenn ein Feuer ausbricht oder eingebrochen wird? Dann ist nicht nur das MacBook weg, sondern auch das Backup dazu. Deshalb habe ich eine Festplatte mit mir wichtigen Daten (vor allem Fotos) in den Schubkasten auf Arbeit eingelagert. Natürlich verschlüsselt und verschlossen.


Im Hinblick auf den World Backup Day am 31.3.13 möchte ich hiermit noch einmal an alle von euch appelieren: macht immer schön eure Backups. Beschäftigt euch einmal damit, nehmt vielleicht etwas Geld in die Hand und kauft euch ein NAS oder zumindest eine externe Festplatte – der Verlust unwiederbringlicher Daten ist sehr viel teurer.

Datensicherung Teil 1: Einstieg und Onlinespeicher

Veröffentlicht am 25. März 2013 | in der Kategorie Aus meinem Leben, Mein Senf dazu ... | Tags: , , , , , ,

world backup day

Anlässlich zum World Backup Day am 31.3.13 (Ostersonntag) möchte ich dazu anregen, euch (wieder einmal) Gedanken zum Thema Datensicherung zu machen. Ich wette jedem ist es schon einmal passiert: Computer abgestürzt, die Festplatte gab nur noch ein Kratzen von sich oder auch nur aus Versehen einen Ordner gelöscht. Wenn es nicht nur die Privatkopie des Albums ist, was man eh im Regal stehen hat, sondern beispielsweise unwiederbringliche Familienfotos oder die Semesterarbeit, die nächste Woche abgegeben werden muss, ist der Verlust hart.

Auch ich habe durch einen Festplattendefekt schon mal Fotos von zwei Jahren verloren. Das soll mir nie wieder passieren – und euch auch nicht. Lest hier und im zweiten Teil, welche unterschiedlichen Möglichkeiten ihr zur Datensicherung habt. Es gibt nicht DIE richtige Lösung. Je nach Anwendungsfall muss sich jeder seinen Weg heraussuchen. Hauptsache ihr macht überhaupt ein Backup!

Manuelle Redundanz

Haltet wichtige Daten redundant – also mehrfach – vor. Wenn es nur um einige Dateien geht (hier sei wieder die Semesterarbeit genannt), reicht es auch schon die täglichen Zwischenstände immer auf dem Rechner UND auf einem weiteren Datenträger (USB-Stick, externe Festplatte, …) zu speichern. Auch wenn es am 7. Tag lästig erscheinen mag, was wäre wenn am 8. Tag der Rechner abraucht? Deutlich bequemer sind da Onlinedatenspeicher (einen Internetzugang vorausgesetzt).

Dropbox, Google Drive, Box, SkyDrive

Auch wenn der Hauptzweck dieser Dienste das Synchronisieren der Daten zwischen mehreren Rechnern ist (wie gut das jeweils funktioniert variiert sehr stark), können sie auch für ein Backup spezieller Daten benutzt werden. Je nach Dienst unterscheiden sich die zulässigen Dateigrößen und -arten und der gesamte Speicherplatz. Ihr vertraut bei all diesen Daten anderen Unternehmen eure privaten Daten an. Je nachdem, wo diese Daten dann liegen (EU/USA?) kann es sogar sein, dass die ein oder andere Regierung mal einen Blick auf eure Daten wagt. Abgesehen davon wurde fast jeder dieser Dienste schon einmal Opfer krimineller Energien. Für den Abgleich kleiner Notizen oder für die X-te Kopie eurer Fotos kein Problem, Passwortlisten oder Geschäftsgeheimnisse würde ich da nicht hochladen.

Dropbox
Von Dropbox dürfte schon mal jeder gehört haben, wenn auch nicht persönliche Erfahrungen damit verbinden. Mit einer kostenlosen Anmeldung bekommt man 2 GB Speicher. Wenn man Freunde einlädt oder sich zu sozialen Diensten verbindet kann man bis zu 22 GB bekommen, ohne dafür etwas zu bezahlen. Für ordentliches Geld bekommt man aber auch ordnetlich viel Platz. Wenn man die Software auf seinem Rechner installiert, wird ein Ordner angelegt, der den Inhalt dieses Speichers abbildet. Macht man das mit mehreren Rechnern und ändert im Rechner A eine Datei, wird diese bei Rechner B abgeglichen. Für den mobilen Abruf stehen auch Apps für iOS und Android in den jeweiligen Stores. Durch eine Schnittstelle (API) wird auch Entwicklern dritter Programme die Möglichkeit gegeben auf eure Ordnerstruktur zuzugreifen (wenn ihr das wollt). Für einzelne Ordner oder Dateien könnt ihr auch Links generieren, um diese Dateien mit euren Freunden zu teilen (Fotos der letzten Party). Eine etwas gestelzt gesprochene, aber einfache und vollständige Beschreibung hier auch noch mal mit bewegten Bildern:


Direktlink

Google Drive
Letztlich ist Google Drive nichts anderes als Dropbox. Oder Dropbox ist nichts anderes als Google Drive. Eine weitere Festplatte im Internet. Auch Google Drive hat eigene Programme für den Desktop oder Apps für den mobilen Einsatz. Ich persönlich nutze auf dem Mac die App Archy. Google gibt 5 GB kostenlos, für mehr muss gezahlt werden.


Direktlink

boxBox
Ein weiteres Unternehmen – gleiche Geschäftsmodell. Die ersten 5 GB sind kostenlos (durch eine Promo-Aktion bin ich sogar mit 50 GB eingestiegen) und für mehr muss gezahlt werden. Ansonsten verspricht Box auch nichts anderes als die anderen: Sicherheit und Zugriff von überall aus.


SkyDriveWindows Live SkyDrive
Nun will ich mal Microsoft nicht unterschlagen. Ich muss aber sagen, dass ich keine Erfahrungen mit SkyDrive (ehemals Windows Live Folders) habe, schlimm genug, dass es keine wirkliche Alternative zu Excel gibt und ich 40 Stunden in der Woche mit Windows geschlagen bin. Einen Account vorausgesetzt gibt es hier 7 GB für lau.


All diese Dienste sind natürlich schön und gut eine Hand voll Dateien überall abrufbar zu haben, bieten aber keinen Platz für ein ganzes Fotoarchiv oder eure Musik- und Filmsammlung? Richtig. Wie ich meine Datensicherungen durchführe, welche Geräte und Software dafür zum Einsatz kommen, folgt im nächsten Blogpost.

Lieber Winterdienst: nicht jeder hat ein Auto

Veröffentlicht am 25. Februar 2013 | in der Kategorie Aus meinem Leben, Mein Senf dazu ... | Tags: , ,

tauender Schnee versperrt Fußwege

Ein schneereiches Wochenende liegt hinter uns. Es ist einiges runter gekommen und der Winterdienst hatte jede Menge zu tun, die Straßen wieder frei zu bekommen. Als Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel und als autoloser Pendler freue ich mich natürlich mehr, wenn die Schienen frei sind. Mein Verständnis von Straßen und deren Benutzern unterscheidet sich aber anscheinend weitestgehend von dem der für die Räumung zuständigen Organe. Anders kann ich es mir nicht erklären, was ich die letzten Tage wieder erleben musste.

Wie schon gesagt: es ist Schnee gefallen – in nicht unerheblichen Massen. Soll vorkommen, ist ja Winter. Räumfahrzeuge sind auch gefahren und haben die Straßen geschoben. Eine Spur. Ohne Haltestellenbuchten. Ich war das Wochenende in Zittau. Ist dort überhaupt mal ein Bus gekommen (stündlicher Rhythmus macht voll Sinn den Fahrgästen die einfache Benutzung des ÖPNV nahezulegen), hatte der Busfahrer zwei Möglichkeiten:

  1. Er fährt durch die Schneeberge des Winterdienstes und macht sich seinen Bus kaputt.
  2. Er bleibt auf der Fahrbahn stehen und lässt die Fahrgäste lieber durch die Schneemassen waten. Das macht gerade bei ansetzendem Tauwetter enorm Spaß.

Sonntag fing sie dann nämlich wieder an wegzutauen, die weiße Pracht. Und übrig blieben graue, matschige Massen als Inseln zwischen Pfützenseen. Mein heutiger Morgenspaziergang zum Bahnhof (Bus und Bahn fuhren ja nicht: #Streik) war ein reinster Hindernisparkour. Auf den Gehwegen sind da natürlich die Anwohner schuld, nicht weniger dämlich bedeutsam, aber ein anderes Thema. Viel schlimmer waren aber immer Straßeneinmündungen oder andere Stellen, an denen man die Straßenseite wechseln musste. Je nach Größe und Anlauf übersteigt die Ausdehnung der Wasserlachen die zu überspringbare Distanz. Nasse Füße sind die Folge. Und warum? Weil das Tauwasser nicht abfließen kann, weil der Schlick und Matsch noch immer breit auf den Straßen liegt und der sorglos beiseite geschobene Schnee die Gullis verdeckt. Frei nach dem Motto:

Schieben wir den Schnee nur beiseite.
Wenn es aufgehört hat zu schneien sind wir nicht mehr zuständig.

Jetzt freue ich mich, diese Pfützen in der Dunkelheit ausfindig zu machen. Yeah!

Valentinstag fürn Arsch

Veröffentlicht am 14. Februar 2013 | in der Kategorie Aus meinem Leben, Mein Senf dazu ... | Tags: , ,

Valentinstag fürn Arsch

Zur Feier des Tages möchte ich meinen Unmut darüber auch gleich mal niederschreiben. Dieser Valentinstag – dieser Tag einmal im Jahr – geschaffen uns zu knechten.

An diesem Tag, an dem die Blumenladenbesitzer ihren Herzschrittmacher genau im Auge behalten müssen und die Süßkramabteilung im Supermarkt sich mit letzter Kraft gegen Osterhase und Co. aufbäumen kann.

Dieser Tag ist so ein Krampf – für alle. Warum lassen wir das mit uns machen? In einer Beziehung wird man gesellschaftlich gezwungen, an diesem Tag zu seiner/m Liebsten/m ganz besonders nett zu sein, schön essen gehen und so – Blumen und Schoki – ihr wisst ja. Das ganze stützt sich doch auf die Annahme, dass das sonst nicht so sei – 364 Tage im Jahr abzüglich Geburtstag und Weihnachten.

Und für Singles? Für sie uns ist dieser Tag ein kalter Spiegel der Wirklichkeit, der uns schon Wochen vorher durch die Werbeindustrie vorgehalten wird. Da wird die Kappe des Salzstreuers schon mal locker gedreht und dann ab in die Wunde: Seht her, alle um euch herum haben jemanden gefunden. Sie sind glücklich zu zweit. Zu zweit. Und du? Du nicht? Irgendwas stimmt mit dir nicht!


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Sind wir Smartphone-süchtig?

Veröffentlicht am 31. Januar 2013 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , ,

Machen wir uns nichts vor: Wir sind süchtig. Internetsüchtig. Der Wecker klingelt, wir öffnen die Augen und unser Blick fällt auf unser Smartphone. Noch nicht ganz wach, mit halb zugekniffenen Augen schauen wir auf den gleißenden Bildschirm, was sich in den letzten Stunden mentaler Abwesenheit in der Welt getan hat. Nachrichtenseiten, soziale Netzwerke evtl. noch der Feed-Reader.

„Wir sind die erste Generation, die den Schatten der Nase auf der Stirn trägt.“

In der Bahn schreiben wir noch ein par Mails oder bedanken uns bei (virtuellen) Freunden für den Filmtipp, der den Vorabend gerettet hat. Im Büro angekommen: Computer an, Browser auf … und weiter gehts: Facebook, Twitter, Klatsch und Tratsch. Wir chatten und konsumieren, wir lenken uns ab und fixieren uns auf Nebensächlichkeiten. Das Internet ist für uns schon lange zu einer zweiten Heimat geworden, in der sich manch einer wohler fühlt, als im „echten Leben“. Mit Smartphones ist diese Welt auf einmal allgegenwärtig und nicht mehr auf den Schreibtisch begrenzt.

Dass das (mobile) Internet mit all seinen Diensten den Alltag erleichtert, brauchen wir nicht infragestellen. Doch wo ist die Grenze zur Abhängigkeit? Wie oft zückt ihr euer Telefon am Tag, nur um zu sehen, ob es neue Nachricht gibt, einen neuen Tweet zu lesen oder ob der Schwarm schon wieder drei neue Freunde bei Facebook angenommen hat? Können wir noch darauf verzichten, ohne dass uns etwas fehlt?

Ganz ehrlich? Ich würde mich schwer tun. Um eine Freundin zu zitieren: „Wir werden zu Zombies, die alle mit gesenkten Kopf in der Straßenbahn sitzen und auf ihrem Telefon oder Tablet rumwischen.“ Sie hat übrigens ganz bewusst kein Smartphone. Wenn ich mit anderen in der Runde sitze, bleibt mein Telefon in der Regel in der Tasche. Das hat vor allem etwas mit Respekt gegenüber meinen Mitmenschen zu tun. Ich mag es ja selber nicht, wenn ich mich unterhalte und das Gespräch ständig durch ein Klingeln/Vibrieren/Blinken unterbrochen wird. Man lernt doch schon als kleines Kind, dass man andere nicht unterbrechen soll.

Ein kleines Experiment: die Idee stammt jetzt nicht von mir (ich finde aber leider nicht mehr die Quelle, ist schon etwas her), aber das solltet ihr mal ausprobieren: Wenn man mit Freunden in der Runde sitzt, werden alle Telefone in der Tischmitte gesammelt hingelegt. Der erste, der danach greift, gibt eine Runde aus. Ziel sollte kein kollektives Besäufnis sein, sondern eine entspanntere und aufmerksamere Konversation. Also versucht mal einen Abend lang auf euer Telefon zu verzichten. Über Feedback in den Kommentaren freue ich mich.

Zum Schluss noch eine Infografik, die ich bei t3n gefunden habe zum Thema. Danach verzichteten 15 Prozent der Befragten lieber auf Sex, als ein Wochenende auf ihr iPhone – traurig aber wahr:


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Die Vor- und Nachteile des Arbeitsplatzes „Büro“

Veröffentlicht am 14. Januar 2013 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , , ,

Die Vor- und Nachteile des Arbeitsplatzes "Büro"

Es ist mal wieder einmal Montag. Der Wecker klingelt viel zu früh, um den Besuch im Bad, ein Frühstück und den Arbeitsweg hinter sich zu bringen, um pünktlich 8 Uhr im Büro aufzuschlagen. Alltag für viele Arbeitnehmer.

Auf Arbeit angekommen, alle Kollegen begrüßt und die Erlebnisse des Wochenendes ausgetauscht versucht man seiner Arbeit nachzugehen. Das gelingt (vor allem montags) nicht immer sehr motiviert. Je nach Aufgabe kann das Umfeld „Büro“ jetzt zum Vor- oder Nachteil werden.

Vorteile

Man ist nicht allein – Der Mensch als kommunikatives Wesen schätzt die Gesellschaft seiner Mitmenschen. Ausnahmen bestätigen da nur die Regel. Seine Probleme oder kleine Ladehemmungen kann man schnell in die Runde werfen und erhält auf direktem Weg eine Antwort. Nicht jede Tätigkeit verlangt 100 % Konzentration. Ein lockeres Gespräch unter Kollegen hebt die Stimmung (ein gutes Betriebsklima vorausgesetzt).

Optimale Infrastruktur – Ein professionell eingerichtetes Büro mit Schreibtisch, Computer, Netzwerk, Drucker ect. ist einfach vorhanden. Bei weitem nicht jedes Arbeitszimmer Zuhause ist so gut ausgestattet. Das liegt vielleicht auch daran, dass man da nicht so viele Stunden seines Tages verbringt. Ein guter Kompromiss ist da sicherlich ein sogenannter Coworking Space. Flexibel mietbare Büroräume, die man allein oder in einer Projektgruppe nutzen kann. Schreibtisch und Internet sind vorhanden. Eine Kaffeemaschine ist meist auch nicht weit. Mit steigender Nachfrage enstehen in größeren Städten derzeit immer mehr solcher Plätze: Coworking in Dresden. Durch schnelles Internet überall (naja – fast) ist es auch möglich gesichert auf das Firmennetzwerk zuzugreifen – egal wo man ist.

Der innere Schweinehund – Man sitzt also selbstverwaltet an seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer daheim. Ich stelle jetzt mal die These auf, dass die Tatsache, dass nur eine Tür zwischen Arbeit und Feierabend liegt auch eine gewisse Selbstdisziplin abverlangt, die nicht jeder leisten kann. Man lässt sich ablenken. Soziale Netzwerke sind dafür wie geschaffen. Laut einem t3n-Artikel könnte das sogar die Produktivität steigern. Aber auch abseits der Netzwelt klappt das Ablenken ganz gut: „Ich müsste doch noch saugen, Wäsche waschen, einkaufen …“.

Nachteile

Ablenkung – man ist eben nicht allein – Was im geringen Rahmen noch positiv einzuordnen ist, kann aber auch schnell nerven und unproduktiv werden. Ich kann es mir nicht aussuchen, ob sich meine Kollegen die ganze Zeit über Fußball oder das Wetter unterhalten. Sollte eine musikalische Berieselung im Büro erlaubt sein, ist diese auch höchstens ein Kompromiss unter den Kollegen. Ich höre gern Musik oder Podcasts neben meiner Arbeit, aber kann es auch nicht immer haben. Manchmal soll es einfach ruhig sein. Aus. Und dann gibt es noch eine Person, die oft genug für Ablenkung sorgt: der Chef (ganz allgemein). Er verteilt ungeachtet bestehender Aufgaben neue, möchte diese natürlich erst in einem Meeting absprechen und sich dann in gefühlten fünfminütigen Abständen Teilresultate einholen. Alles verständlich, aber das reißt einem aus seiner Konzentration und ist dem Produkt nicht zuträglich. Wenn man sich überlegt, was „kurz mal im Team zusammensetzen“ bedeutet: vielleicht 40 Minuten Dauer bei sechs beteiligten Personen = 4 Stunden Arbeitszeit (ein halber Arbeitstag!). Was das Unternehmen – je nach Stundensatz – einem Kunden dafür berechnen müsste … und was dabei rauskommt, ist eine andere Sache.

Fixkosten – Ein Büro kostet Geld. Miete, Heizung, Strom. Nicht jeder müsste zangsläufig dort untergebracht werden. Flexible Arbeitsorte von Außendiestmitarbeitern im Home Office oder besagten Coworking Spaces erlaubten eine effizientere Platznutzung. Viele Büros stehen die ganze Woche leer, nur um an einem bestimmten Tag genutzt zu werden. Notebooks haben Desktop-Computer im Verkauf schon lange überholt. Warum dann nicht auch den Vorteil dieser Rechner ausnutzen: Mobilität?

Lebenszeit – Ich verbringe täglich über drei Stunden, um ZUR Arbeit oder NACH Hause zu fahren. Zugegeben könnte ich mir eine Wohnung suchen, die näher am Büro liegt, aber mir gefällt es hier ganz gut. Angenommen das Home Office verdränge das Büro: man steht früh also ggf. etwas später auf, Bad, Frühstück … und eben kein Arbeitsweg mehr. Nach getaner Arbeit hat man wie gewohnt Feierabend, aber man ist schon da. Es ergeben sich Freiräume, die bis jetzt nicht zu erträumen gewesen wären. Diese müssten dann zwar wieder gefüllt werden, ohne Langeweile aufkommen zu lassen, das ist aber ein anderes Problem.

Fazit

Die Mischung machts – Ich persönlich sehe das Büro für mich noch immer als DEN Ort zum Arbeiten. Ich spüre unterbewusst den leichten Druck, produktiv zu sein und schätze den Umgang mit meinen Kollegen. Sicherlich fluche ich ab und zu über „die doofe Windows-Möhre“ oder den zu langen Fahrtweg. Mit der beschriebenen Ablenkung muss man sich vielleicht etwas besser arrangieren. In einem TED-Video (habe den Link leider nicht mehr) habe ich auch den Vorschlag eines „silent days“ gehört, also ein Tag in der Woche, an dem keiner spricht. Auf einen Versuch käme es an. Bliebe noch das „Problem Chef“ (so viel Anführungszeichen, wie man setzen möchte, kann ich gar nicht schreiben). Wenn man schon tägliche Statusmeetings abhalten muss, sollte man dazu übergehen sogenannte „stand-ups“ also kurze Zusammenkünfte im Stehen abzuhalten. Wenn man sich erst hinsetzt, ist es viel zu gemütlich und man kommt vom Hundertsten ins Tausendste. Zu anderen Meetings sollten wirklich nur die betreffenden Mitarbeiter geladen werden. Und was die Zwischenstandsabfragen angeht: etwas mehr Geduld bitte.

Warum wir zu gläsernen Menschen werden sollten

Veröffentlicht am 03. Januar 2013 | in der Kategorie Mein Senf dazu ... | Tags: , , , ,

Foto: James Cridland (flickr)
Foto: James Cridland (flickr)

Ab und an werde ich darauf angesprochen, warum ich mich in sozialen Netzwerken und mit meiner Website vor aller Welt nackich mache. Angefangen von meinem Lebenslauf, privaten Kontaktdaten mit Foto, meinen Referenzen bis hin zu meinem seit November laufenden Blog. “Du wirst doch zum gläsernen Menschen!” – Ja, werde ich ein wenig – und das ist auch ganz gut so. Warum ich dieser Meinung bin, werde ich in diesem Artikel versuchen zu erläutern.

Impressumspflicht

Nach dem Telemediengesetz ist jeder Websitebetreiber dazu verpflichtet, seine Veröffentlichungen durch eine “Anbieterkennzeichnung” zu kennzeichnen. Es besteht eine Impressumspflicht. Das gilt natürlich nur für deutsche Websites. Mit einer internationalen Topleveldomain (z. B. .com) und einem Webspace im Ausland könnte diese Hürde einfach umgangen werden. Die deutsche .de-Domain ist in dem Köpfen des Endverbrauchers aber viel tiefer etabliert und abgesehen davon auch noch günstiger im Unterhalt.

Arbeitgeber machen es vor: Employer Branding

Unternehmen (gerade in der Medienbranche) sind inzwischen dazu übergegangen, sich mit eigenen Blogs und einer Präsenz in sozialen Netzwerken bei potentiellen Kunden und auch Bewerbern interessant zu machen. Man beschäftigt sich unterbewusst mit der ein oder anderen Marke und es wächst der Wunsch genau diese Agentur zu beauftragen oder für sie arbeiten zu wollen. Das führt dann dazu, dass die Firmen auch ohne Stellenausschreibungen genügend Bewerbungen im Posteingang haben. Neue Mitarbeiter sollen sich neben fachlicher Qualifikation möglichst gut in ein bestehendes Kollektiv eingliedern. Wenn man sich im Team versteht und das freundschaftliche Betriebsklima die ein oder andere Überstunde vergessen lässt, fällt die Arbeit leichter und man ist produktiver.

Transparenz vor dem Bewerbungsgespräch

Bei einer offenen Stellenausschreibung bleibt dem Personaler dann nur zwischen den Zeilen der Bewerbung zu lesen und sich innerhalb eines persönlichen Gesprächs auf seine Intuition zu verlassen. Beides sollte natürlich so transparent und ehrlich wie möglich gestaltet werden. Keinem nützt es, eine falsche Fassade zu errichten, die man nicht lange aufrecht erhalten kann. Recherche betreibt der Recruiter wie jeder andere auch: Google und soziale Netzwerke sind ihm dabei eine große Hilfe. Und dann ist es letztlich wie bei den Goldschürfern: je länger er nach Informationen suchen muss, um so tiefer wird er graben. Wenn er schon auf einer eigenen Webpräsenz oder der Profilseite eines Netzwerkes alle nötigen Informationen findet, dürfte er weniger Gründe haben, seine Nachforschungen auszuweiten.

Gebt dem Stalker Futter

Personaler sind bei weitem nicht die einzigen, die auf Blogs, Facebook oder Twitter “stöbern”. Jeder neue private Kontakt sucht und wird gesucht. Ich habe es da noch etwas einfacher, meinen Namen gibt es in Deutschland nicht mehr so häufig. Ich bin kein Architekt, kein Dr. der Mathematik mit Dopplnamen und besitze auch keine schweizer AG. Beim sogenannten Ego-Googlen (den eigenen Namen suchen) sieht man, wie leicht andere falsche Informationen erlangen können und man im falschen (schlechten) Licht dasteht. Es kann also sogar sinnvoll sein, seine eigene kleine Seite für Suchmaschinen zu optimieren und sie möglichst weit oben in den ersten Ergebnissen zu halten. Und das erreicht man am besten mit Inhalten.

Passive Bewerbung

Wenn diese Inhalte dann wiederum von potentiellen neuen Arbeitgebern gelesen werden, hat man die Möglichkeit, sich damit interessant zu machen. Und wenn ihnen gefällt, was sie lesen, haben sie gleich die Möglichkeit, sich über den Autor zu belesen oder mit ihm in Kontakt zu treten.

privat bleibt privat

Nichts desto trotz gibt es genügend Dinge, die nicht gleich jeder wissen muss. Privatsphären-Einstellungen bei Facebook oder die Kreise bei Google+ sollte jeder mit Bedacht und bewusst einsetzen.